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Channel: Das ESELSKIND
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Schreibe auch Du einen Brief der Ermutigung!

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Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

bevor ich heute Abend meine Geschichte erzähle, möchte ich kurz auf eine Frage zu sprechen kommen, die mir heute in einer E-Mail gestellt wurde:
 
„Lieber Werner, warum gibt es jetzt zwei Blogs von Dir, den ESELSKIND-Blog und den AUFSCHREI-Blog? Soll der AUFSCHREI-Blog dem ESELSKIND-Blog Konkurrenz machen?“

Nein, meine lieben Leserinnen und Leser,
 
um Konkurrenz geht es mir gar nicht. Auf dem ESELSKIND-Blog werde ich auch in Zukunft drei Mal in der Woche eine neue Geschichte erzählen. Bei diesen Geschichten handelt es sich um froh- und mutmachende Geschichten.

Nun gibt es aber Leserinnen und Leser, die mehr über das ESELSKIND wissen wollen, die mehr darüber wissen wollen, was Kinder und Jugendliche erleiden müssen, die geschlagen, gedemütigt und gefoltert werden. Auf deren Fragen gehe ich vor allem im Rahmen einer Geschichte auf dem AUFSCHREI-Blog ein.  So hat mit z.B. in dieser Woche jemand geschrieben:
„Werner, Du hast auf Deinem Blog geschrieben, dass Du als Kind und Jugendlicher missbraucht worden bist. Was ist darunter zu verstehen? Auf diese Frage werde ich am Sonntag im Rahmen einer Geschichte auf dem AUFSCHREI-Blogantworten.

Diejenigen aber, die sagen, "ich möchte mich mit solchen traurigen Themen nicht beschäftigen, ich möchte nur froh- und mutmachende Geschichten lesen", die können dies in Zukunft weiter auf dem ESELSKIND-Blog tun.


Nun aber zu unserer heutigen Geschichte von Mike Staver:

„Zum Lesen, wenn Du allein bist“

„Ich war dreizehn Jahre alt. Meine Familie war vor einem Jahr von  Nordflorida nach Südkalifornien umgezogen. Ich rutschte mit Macht in die Pubertät. Ich war zornig und rebellisch und nahm kaum Rücksicht auf das, was meine Eltern zu sagen hatten, besonders dann nicht, wenn es mit mir zusammenhing.

Wie so viele Teenager mühte ich mich ab, allem auszuweichen, das nicht mit meinem Bild von der Welt übereinstimmte. Als Kind, das »glänzend ohne Führung zurechtkommt«, lehnte ich jedes offene Liebesangebot ab. Tatsächlich wurde ich bei der bloßen Erwähnung des Wortes »Liebe« zornig.
Eines Abends stürmte ich nach einem besonders schwierigen Tag in mein Zimmer, verschloss die Tür und ging ins Bett. Als ich mich hinlegte, glitten meine Hände unter das Kopfkissen. Da war ein Briefumschlag. Ich zog ihn heraus. Und auf dem Umschlag stand: »Zum Lesen, wenn Du allein bist.«
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Da ich allein war, würde niemand erfahren, ob ich den Brief nun las oder nicht, also öffnete ich ihn. Er lautete:
»Mike, das Leben' ist im Moment schwer. Ich weiß, dass Du frustriert bist und ich weiß, dass wir nicht alles richtig machen. Außerdem weiß ich, dass ich Dich rückhaltlos liebe, und nichts, was dDu tust oder sagst, wird daran jemals etwas ändern. Ich bin für Dich da, falls Du jemals das Bedürfnis hast zu reden, und wenn nicht, ist das auch okay. Du sollst nur wissen, dass ich Dich immer lieb haben und stolz darauf sein werde, dass Du mein Sohn bist, egal, wohin Du gehst oder was Du tust in Deinem Leben. Ich bin für Dich da und ich hab Dich lieb - das wird sich nie ändern.  Alles Liebe, Mami.«
Das war der erste von mehreren mit »Zum Lesen, wenn Du allein bist« betitelten Briefen. Wir redeten nie darüber.
Heute reise ich in der Welt herum, um Menschen zu helfen.
Ich hielt in Sarasota, Florida, ein Seminar, als am Ende des Tages eine Dame an mich herantrat und mir von den Schwierigkeiten berichtete, die sie mit ihrem Sohn hatte. Wir spazierten zum Strand hinaus und ich erzählte ihr von der unerschütterlichen Liebe meiner Mutter und den „Zum Lesen, wenn Du allein bist“-Briefen.

Mehrere Wochen später erhielt ich eine Postkarte, auf der stand, dass sie ihren ersten Brief geschrieben und ihn für ihren Sohn hinterlassen hatte.


Als ich an diesem Abend zu Bett ging, legte ich die Hände unter mein Kissen und erinnerte mich an die Erleichterung, die ich jedes Mal empfand, wenn ich einen Brief bekam:
 
Inmitten meiner turbulenten Teenagerjahre waren die Briefe die beruhigende Versicherung, dass man mich nicht wegen, sondern trotz meines Betragens oder Wesens lieben konnte.

Unmittelbar vor dem Einschlafen dankte ich Gott, dass meine Mutter wusste, was ich, ein zorniger Teenager, dringend brauchte. Wenn heute die See des Lebens stürmisch wird, weiß ich: Unter meinem Kissen befindet sich diese beruhigende Versicherung, dass Liebe - unbeirrbare, beständige, bedingungslose Liebe - Leben verändern kann.“
 

Ihr Lieben,

Ein Brief der Ermutigung ist wie ein sprudelnde Quelle
in der Wüste unseres Lebens.

Ein Brief der Ermutigung ist wie ein Glas erfrischendes Wasser
,
wenn uns nach Zuwendung dürstet.

Ein Brief der Ermutigung ist wie ein erfrischendes Wasserfall,
wenn wir uns nach Liebe sehnen.


Briefe sind eine wundervolle Möglichkeit für uns,
einem anderen Menschen etwas zu sagen,
was wir ihm in einem persönlichen Brief so offen vielleicht nicht sagen können.

Briefe sind eine wundervolle Möglichkeit für uns,
einem anderen Menschen mitzuteilen, dass wir ihn lieben,
und für ihn, weil er unseren Brief immer wieder aufs Neue lesen kann.

Briefe sind eine wundervolle Möglichkeit für uns,
einem anderen Menschen zuzurufen: „Du bist etwas Besonderes!“ „Du bist wertvoll!“

Briefe sind eine wundervolle Möglichkeit für uns,
einem anderen Menschen Mut zuzusprechen,
in einem anderen Menschen Zuversicht zu wecken,
in einem Menschen das Licht der Hoffnung zu entzünden,
in einem Menschen das Feuer der Freude zum Lodern zu bringen.
www.gerber-reisen.ch

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch ein frohes und gesegnetes Wochenende und ich grüße Euch herzlich aus Bremen.

Ich wünsche Euch Mut, Hoffnung, Zuversicht und Freude

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen



Auf Dich, ja auf Dich kommt es jetzt an!

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Quelle: Helmut Mühlbacher


"Für mich ist das Leben kein kurzer Kerzenstummel.
Es ist eine Art wunderbare Fackel, die ich für einen Moment halten darf."
George Bernard Shaw 
Quelle: Astrid Müller
 
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Christoph Georgeserzählen:
„Der kleine Stern“ 
www.wikipedia.org

„Wieder war er allein und traurig. So fand ihn der Mond auf seiner nächsten Reise.
„Warum bist Du so traurig, kleiner Stern?“ fragte er.

Erschrocken blickte der kleine Stern zur Seite. Er war es nicht gewohnt, dass sich jemand Zeit für ihn nahm. Doch der Mond schaute ihn so freundlich an, dass er beschloss, seinen Kummer zu erzählen.

Er sprach von seinen Sorgen, seinen quälenden Gedanken und seinen heimlichen Wünschen. Während der ganzen Zeit hatte ihn der Mond nicht ein einziges Mal unterbrochen.
Und auch jetzt — der kleine Stern schwieg schon lange — zeigte der Mond keine Reaktion.

Es schien, als lauschte er auch dem Schweigen. Dann endlich begann er zu reden:
„Sieh mal, kleiner Stern, bei uns am Himmel ist es wie bei den Menschenkindern dort unten auf der Erde — auch sie leuchten alle verschieden. Manche siehst Du schon von Weitem, doch wenn Du neben ihnen stehst, wird Dir plötzlich kalt. Und dann gibt es welche, da musst Du schon genau hinsehen, damit Du nicht an ihnen vorübergehst. Wieder andere leuchten auf ganz sonderbare Art und Weise. 

Es ist nicht das Licht, sondern die Wärme, die leuchtet. Und so verschieden sie auch sind, eines haben sie alle gemeinsam — sie brauchen einander!
Der große Mensch den kleinen, der Kühle den, der Wärme gibt.
Unser Sternenhimmel wäre nicht vollkommen, wenn es Dich nicht gäbe."

Plötzlich verstand der kleine Stern. Entschlossen wischte er sich die Tränen ab, reckte sich und fühlte sich auf einmal unendlich wichtig. Und er strahlte.
Er strahlte zwar immer noch nicht heller als vorher, aber was machte das schon. Er war glücklich.“
Quelle: Karin Heringshausen


Ihr Lieben,
diese kleine Geschichte ist eigentlich eine Geschichte für Kinder, aber ich gebe zu, sie berührt mich tief in meinem Herzen, denn sie trägt so feine wichtige Wahrheiten in sich:
Auch wir fühlen uns oft wie dieser kleine Stern, auch wir werden manchmal von unseren Sorgen, Nöten und Schwierigkeiten niedergedrückt und andererseits schlummern in unserem Herzen tiefe Wünsche und Sehnsüchte.
Die Lage in den Hochwassergebieten in Deutschland und den angrenzenden Ländern verdeutlicht uns ins aller Klarheit, worauf es wirklich ankommt:
Es kommt nicht, wie uns die Werbung einreden will, an auf MEIN HAUS, MEINE JACHT, MEIN BANKKONTO, MEIN AUTO.
 

Wichtig ist, wie wir Menschen miteinander umgehen, dass wir anfangen, in unserer eigenen persönlichen Umgebung menschliche Wärme zu verbreiten.
 
Und das beginnt damit, dass wir, wie in der Geschichte, einander zuhören, offen sind für das Leid und die Sehnsüchte des Anderen. 

Deshalb würde ich mir nichts mehr wünschen, als dass die Solidarität, die jetzt bei der Hochwasserkatastrophe unter den Menschen spürbar ist, auch dann anhält, wenn diese wieder vorüber gegangen ist.

Und das Zweite, was uns diese Geschichte lehren möchte, ist dies:
Auch wenn wir nur ganz kleine Sterne sind – und als solchen sehe ich auch mich – dann darf uns das nicht mutlos machen nach dem Motto: Ich kann ja doch nichts ausrichten.
Quelle: Karin Heringshausen
Nein, genau die andere Haltung ist gefragt:
Jeder Einzelne von uns ist etwas Besonderes, jeder Einzelne von uns hat Eigenschaften, die kein Anderer hat und diese wunderbaren Eigenschaften können wir in diese Welt einbringen.

Wenn ich jetzt z.B. Euch anbieten würde, Euch persönlich zu helfen, wenn Ihr einen Handwerker braucht, dann wäre das nicht gut, der Schaden wäre hinterher sicher noch größer als vorher. Meine Stärke liegt nicht im Handwerklichen, dafür kann ich aber Geschichten erzählen, weil ich selbst viel Schweres erlebt habe.
www.webshop-erzgebirge.de

Ihr Lieben,

lasst uns jeden Tag wie ein kleiner Stern leuchten in der Finsternis dieser Welt, lasst uns niemals aufgeben, sondern lasst uns mutig weiter strahlen, in dem Wissen, dass die Finsternis dieser Welt unser Licht nicht auslöschen kann. 


Wenn ein Unglück wie das jetzt bei der Hochwasserkatastrophe überhaupt einen Sinn haben kann, dann den, dass die Menschen endlich erkennen, dass das Wichtigste im Leben die menschliche Zuwendung, die menschliche Liebe, das Zueinanderstehen, das Füreinanderdasein, die gegenseitige Ermutigung sind und nicht Besitz und Reichtum.

Ich wünsche Euch, dass Ihr Euch nicht zu viel sorgt, sondern Euren Blick nach vorne richtet und mithelft, diese Welt für unsere Kinder und Enkelkinder zu bewahren und zu retten.

Euer sehr nachdenklicher, aber dennoch zuversichtlicher Werner 
Quelle: Karin Heringshausen

Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt Ihr nicht glücklich werden!

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Quelle: Helmut Mühlbacher

„Kinder erfinden Deine Welt für Dich neu.“
Susan Sarandon


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Janet S. Meyererzählen:

„Meine Tochter, meine Lehrerin“
„Kinder lehren uns jeden Tag etwas.
Als Mutter habe ich gelernt, darauf gefasst zu sein.

 
Doch manchmal überrascht mich das Ausmaß dessen, was meine Tochter mich lehrt.
Als Marissa sechs Monate alt war, schien es, als schaue sie fortwährend nach oben.
Als ich zusammen mit ihr in die Höhe blickte, lernte ich den Zauber von an Bäumen tanzenden Blättern und die Ehrfurcht gebietende Größe eines Düsenflugzeugs kennen.

Mit acht Monaten schaute sie ständig nach unten.
Ich lernte, dass jeder Stein anders ist, dass Sprünge im Bürgersteigbelag komplizierte Muster bilden und Grashalme in unzähligen Grünschattierungen vorkommen.

Dann wurde sie elf Monate alt und begann „Ui!“ zu sagen.
Sie bedachte und benannte mit dieser famosen Äußerung alles für sie Neue und Wunderbare, wie etwa die Kollektion von Spielsachen, die sie in der Kinderarztpraxis erspähte, oder das Sich-Zusammenballen von Wolken vor einem Gewitter.
Eine meiner Clametis

Mit einem geflüsterten „Oh,ui!“ benannte sie Dinge, die sie wirklich beeindruckten, etwa eine frische Brise auf ihrem Gesicht oder ein Schwarm schreiender Gänse über ihr.

Und dann gab es noch die höchste Variante von „Ui“.
Hier wurde die Äußerung geräuschlos mit den Lippen geformt und das kam exklusiv nur angesichts wirklich Ehrfurcht gebietender Ereignisse infrage. Zu diesen zählten der Sonnenuntergang an einem See nach einem herrlichen Tag und ein Feuerwerk am Sommerhimmel.
Quelle: Helmut Mühlbacher

Sie hat mir viele Möglichkeiten beigebracht, „Ich habe Dich lieb“ zu sagen.
Sie sagte es unmissverständlich eines Morgens, als sie vierzehn Monate alt war.
Wir schmusten miteinander. Sie vergrub ihren Kopf an meiner Schulter und sagte mit einem Seufzer der Zufriedenheit: „Glücklich“.

An einem anderen Tag zeigte sie in ihrer Fantasiephase auf ein wunderschönes Model auf dem Titelblatt einer Modezeitschrift und fragte: „Bist Du das, Mami?
Inzwischen ist sie drei Jahre alt und erst kürzlich kam sie in die Küche, während ich nach dem Abendessen aufräumte, und sagte: „Kann ich was helfen?

Kurz danach legte sie ihre Hand auf meinen Arm und sagte:
Mami, wenn Du ein Kind wärst, wären wir Freundinnen.

In Momenten wie diesem kann ich einfach nur sagen: „Oh, ui!“
 
www.dksb.de
„Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt Ihr nicht glücklich werden!
Alexander Rykow
www.dksb.de
Ihr Lieben,

als mein älterer Sohn 12 Jahre alt war, da fand ich eines Morgens auf meinem Schreibtisch die folgende Nachricht von ihm vor. Er hatte Ferien und wollte ein wenig aufschlafen und er wusste, dass ich früh aus dem Hause musste.

Kinder haben eine wunderbare Art und Weise, uns mitzuteilen, dass sie uns lieben.
Aber es gibt viele Erwachsene, die nur dann ihren Kindern zuhören, wenn diese direkt sagen: „Ich habe Dich lieb!“

Aber sehr häufig drücken sich unsere Kinder anders aus, z. B. wie das kleine Mädchen in unserer heutigen Geschichte. „Ich bin so glücklich“ – das ist ein wundervoller Liebesbeweis, denn der Satz zeigt doch, wie sehr sich unser Kind wohlfühlt.

Als ich einmal eine sehr gefährliche Bergtour auf die Zugspitze mit meinem älteren Sohn unternahm und wir in einen Schneesturm gerieten, stellte ich fest, dass mein Sohn ganz ruhig blieb. Als ich ihn hinterher fragte, warum er keine Angst gehabt habe, entgegnete er mir: „Du warst doch bei mir!
Die Zugspitze
www.alpinforum.de

Aber es sind nicht nur die Worte unserer Kinder, auf die wir hören sollten,
ebenso wichtig ist es, sich zeitweilig von unseren Kindern leiten zu lassen.

Von meinen Kindern lernte ich, wie sehr es eine neue Weltsicht ermöglicht und wie spannend es sein kann, wenn man sich im Sommer auf einer grünen Wiese unter einen Baum auf den Rücken legt. Da hört man plötzlich Grillen zirpen, da schaukeln Schmetterlinge dicht über der eigenen Nase vorüber, da huscht eine kleine Haselmaus plötzlich über die eigenen Beine, da kitzeln einen Grashalme im Rücken.
Quelle: Karin Heringshausen
Wie oft habe ich mit meinen Jungs im Sommer auf einer Wiese auf dem Rücken gelegen und in die Wolken geschaut. Wenn man diese Perspektive einnimmt, dann stellt man plötzlich fest, wie viele unterschiedliche Wolkenformen es gibt, die mit unterschiedlicher Geschwindigkeit unterwegs sind.
Sieht doch von links nach recht fast wie ein Schneemann aus - oder?
Oft hatten die Wolken in unserer Fantasie Gesichter von Menschen und wir haben viel darüber gelacht. Häufig haben wir darüber manchmal sogar die Zeit vergessen und kamen erst spät wieder nach Hause.

So manches Mal haben meine Söhne und ich im Sommer eine große Portion Eis mit Schlagsahne in eine Schale getan und uns dann gegenseitig mit Löffeln gefüttert. In solchen Augenblicken war das Glück greifbar.
www,wikipedia.org

Ein anderes Mal überredeten mich meine Söhne, mit ihnen in einem nahen Wald zu zelten. Wenn es dann dunkel wurde und wir alle drei auf dem Bauch lagen und die Köpfe aus dem Zelt streckten, dann  hörten wir Geräusche im Wald, die wir noch nie zuvor vernommen hatten und uns leuchtete manches Augenpaar eines Fuchses, eines Rehes oder dergleichen an. In solchen Augenblicken kuschelten sich meine Söhne eng an mich und wir waren eine glückliche Einheit.

Dieses unmittelbare Glück mit Kindern erlebe ich zurzeit gerade wieder mit Nachbarskindern.
 
Vorgestern Nachmittag musste ich für eine Stunde auf meinen Strandkorb in meinem Garten verzichten, denn in meinem Strandkorb saßen schon drei Nachbarskinder (6 Jahre alt und 2 mal 4 Jahre alt), die mir freudestrahlend erklärten: „Du kannst jetzt nicht in den Strandkorb! Wir haben uns darin breitgemacht!“
Mein Strandkorb
Ein Foto aus dem letzten Herbst
Das sind Augenblicke, da möchte ich die Zeit anhalten. Das ist das pure Glück.
Manchmal nehmen die Nachbarskinder mich auch an der Hand und machen mich in meinem eigenen Garten auf manches aufmerksam, das ich so noch nicht wahrgenommen hatte. 

Werners Futterecke im Garten für die Vögel

Kleine bunte Käfer und blühendes Unkraut haben es ihnen besonders angetan.
Sie beurteilen Schönheit noch nicht danach, ob etwas „Rose“ heißt, sondern einfach danach, ob es ihnen gefällt. Und wenn sie unter meinen Kieselsteinen einen Stein finden, der in der Sonne glitzert, dann bedeutet der ihnen mehr als jedes Goldstück.
Quelle: Karin Heringshausen

Ihr Lieben,

wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich an jeden von Euch ein Paket verschicken, ein Paket mit glücklichen Augenblicken, ein Paket angefüllt mit Freude, Zuversicht und Hoffnung.

Vor allem hoffe ich, dass unsere Natur nicht noch mehr aus den Fugen gerät.
Es ist doch irgendwie kaum zu verstehen, dass in vielen Teilen Deutschlands Menschen vor dem Wasser fliehen müssen, während ich hier in meinem Garten meine Blumen gießen muss, weil die Blumen nach Wasser lechzen.

Ich schicke jedem Einzelnen von Euch meine guten Gedanken zu und wünsche Euch, dass Ihr niemals den Mut verliert und dass ihr dann wieder die innere Ruhe findet, um inne zu halten, denn nur dann kann Euch das Glück begegnen, sei es auf einer Gartenbank, liegend auf dem Rücken im Gras oder an der Hand eines Kindes.

Euer fröhlicher Werner 
Quelle: Karin Heringshausen

Hoffe HEUTE, zweifle MORGEN!

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www.gerber-reisen.de


„Heute ist das Morgen, über das wir uns gestern Sorgen gemacht haben.“‘
Christoph Georges
Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,


heute möchte ich Euch eine Geschichte von Kari Stern erzählen:

„Hoffnung und Zweifel“


„Die Hoffnung ging spazieren.

Und als sie leichten Schrittes den Weg entlang lief, traf sie auf den Zweifel.
Auch er war spazieren gegangen, um etwas abzuschalten.


"Vielleicht geht er einfach vorbei." dachte die Hoffnung.

"Das wird nicht gut gehen." dachte der Zweifel. 



Da der Weg nur schmal war und keiner der beiden ausweichen wollte, standen sie sich bald wie zwei Cowboys im Duell gegenüber. Als sie auf diese Weise einander anstarrten, wurde ihnen beiden plötzlich die Tatsache bewusst, dass sie sich bis aufs Haar glichen! Wie ein Zwilling dem anderen. Keiner hätte von außen sagen können, wer was war.


Sie wichen erschrocken voreinander zurück und sie liefen auseinander.

"Vielleicht hat er mich gar nicht gesehen." dachte die Hoffnung.

"Das hatte nicht gut gehen können." dachte der Zweifel.


Ihr Lieben,


uns allen geht es so, dass wir beides in uns tragen, die Hoffnung und den Zweifel.
Und diese beiden sind in einem stetigen Ringen miteinander verbunden.
Wie das auch in der Geschichte geschildert wird, sind die Hoffnung und der Zweifel fast schon siamesische Zwillinge.

Oft haben wir große Hoffnung, wenn es um die Genesung von einer schweren Krankheit geht.
Aber dann flüstert wieder der Zweifel in uns: „Hat der Doktor wirklich recht? Werde ich wirklich wieder gesund?“ 
 
Wenn uns jemand sagt, dass er uns liebt, dann erfüllt uns das mit Hoffnung auf eine wunderbare Zukunft, aber gleichzeitig keimt in uns der Zweifel auf: „Wird das immer so sein, wird er/sie mich immer liebt?“

Selbst bei unseren Kindern und Enkelkindern geht es uns nicht anders:
Wenn sie noch Kinder sind, dann erfüllt uns die Hoffnung, dass sie zu wunderbaren Menschen heranreifen, aber je näher die Pubertät heranrückt, desto mehr Zweifel beschleichen uns, ob dieses Ziel auch tatsächlich erreicht wird.

Wenn ich gefragt werde, wie man mit dem Zweifel umgehen soll,
sage ich immer dieses:

Der Zweifel ist ein Bewohner des MORGEN,
die Hoffnung aber ist die Begleiterin des HEUTE.


Lebe HEUTE und Hoffnung wird Dich HEUTE erfüllen.
Glaube HEUTE an die Liebe und sie wird Dich HEUTE glücklich machen.
Vertraue HEUTE Deinen Kindern und Du wirst HEUTE den Tag mit ihnen genießen.

Du kannst den Zweifel nicht ganz aus Deinem Leben verbannen, aber Du kannst dafür sorgen, dass er Dein HEUTE nicht beeinflussen darf. Der Zweifel soll MORGENwiederkommen und wenn er in Deinem Kopf auftaucht, mache eine einfache Gedankenübung, die aber sehr hilfreich ist:

Sage zu dem Zweifel: „Ich akzeptiere Dich und ich höre Dir auch zu, aber NICHT HEUTE, sondern erst MORGEN. MORGEN ist aber ein neues HEUTE und so könnt Ihr den Zweifel jeweils für einen Tag aus Eurem Leben verbannen.

Ihr werdet merken, dass dies Vorgehen Euch mit der Zeit zur Gewohnheit wird und der Zweifel immer weniger Platz in Eurem Leben einnimmt und die Hoffnung immer stärker wird. 
 

Ihr Lieben,


ich wünsche Euch ein Wochenende der Hoffnung, der Zuversicht und des Mutes und grüße Euch herzlich aus Bremen


Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Der Zug Deines Lebens

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www.blick.ch

"Der Mutige steigt in den Zug des Lebens ein und erhofft sich eine wunderbare Reise.
Der Ängstliche steht das ganze Leben auf dem Bahnsteig und überlegt, ob der Zug, in den er einsteigen möchte, auch wirklich der richtige ist."
Alexander Rykow
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch einige Gedanken von Christoph Georges erzählen:

"Der Zug des Lebens"
www.wikipedia.org

"Vor einiger Zeit las ich ein sehr gutes Buch,
in dem das Leben mit einer Zugreise verglichen wurde.
Eine sehr interessante Lektüre.

Das Leben ist wie eine lange Reise mit dem Zug.
Man steigt oft ein und aus, bei manchen Aufenthalten gibt es angenehme Überraschungen und glückliche Momente, aber auch Unfälle und Traurigkeit.

Wenn wir geboren werden und in den Zug einsteigen, treffen wir Menschen, von denen wir glauben, dass sie uns während der ganzen Reise begleiten werden, unsere Eltern.  
Quelle: Astrid Müller

Leider ist die Wahrheit häufig eine andere. Denn unsere Eltern steigen irgendwann aus und lassen uns ohne ihre Liebe und Zuneigung, ohne ihre Freundschaft und Gesellschaft zurück.

Allerdings steigen andere Personen, die für uns sehr wichtig werden, in den Zug ein.  
Es sind unsere Geschwister, unsere Freunde und die Menschen, die uns begegnen und die wir lieben lernen.

Manche Personen, die einsteigen, betrachten die Reise als kleinen Spaziergang...
Andere finden nur Traurigkeit auf ihrer Fahrt durch’s Leben.
Und es gibt wieder andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen, die Hilfe brauchen. 


Manche hinterlassen beim Aussteigen eine immerwährende Sehnsucht.
Manche steigen ein und wieder aus und wir haben sie kaum bemerkt.

Es erstaunt uns, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Waggon setzen und uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen lassen.
Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühsal auf uns zu nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Waggon durchzukämpfen.

Leider können wir uns dann doch nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt ist.

So ist das Leben.  Voll an Herausforderungen, Träumen, Fantasien, Hoffnungen und Abschieden, aber ohne Wiederkehr.

Machen wir die Reise durch’s Leben, so gut wie wir es können.
Versuchen wir, mit allen im Zug gut auszukommen,  und sehen wir in jedem von ihnen das Beste. 

Quelle: Werner Frankenberg

Erinnern wir uns daran, dass in jedem Abschnitt der Strecke einer der Gefährten schwanken kann und möglicherweise unser Verständnis braucht.
Auch wir werden schwanken und es wird jemand da sein, der uns versteht.

Das große Geheimnis unserer Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig aussteigen werden, und genauso wenig, wann unsere Mitreisenden aussteigen werden, nicht einmal die, die direkt neben uns sitzen.

Ich werde wehmütig sein, wenn ich aus dem Zug für immer aussteige.
Ich glaube, die Trennung von einigen Freunden, die ich während der Reise traf, wird sehr weh tun.

Meine Liebsten alleine zu lassen, wird mich sehr traurig machen.
Aber ich habe die Hoffnung, dass irgendwann der Zentralbahnhof kommt.
Dann werde ich sie ankommen sehen, mit Gepäck,  das sie beim Einsteigen noch nicht hatten.
Das wird mich froh stimmen.

Was mich glücklich machen wird, ist der Gedanke, dass ich mitgeholfen habe,
ihr Gepäck zu vermehren und ich die richtigen Inhalte hineingetan habe.

Schauen wir darauf, dass wir eine gute Reise haben und dass sich am Ende die Mühe gelohnt hat.
Versuchen wir, dass wir beim Aussteigen einen leeren Sitz zurücklassen, der Sehnsucht und schöne Erinnerungen bei den Weiterreisenden hinterlässt.

Ich wünsche allen eine’Gute Reise’" 
www.europa-kutsche.de

Ihr Lieben,

wenn ich als Jugendlicher wieder einmal zuhause, in der Schule oder in meiner Freizeit geschlagen, gedemütigt oder gequält worden war, trieb mich meine Sehnsucht auf einen Bahnsteig des Bremer Hauptbahnhofs. Damals kostete das Betreten noch Geld und eine Bahnsteigkarte kostete 10 Pfennige.

Ich stand auf dem Bahnsteig, hatte aber nie den Mut einzusteigen.
Aber der Gedanke, es gegebenenfalls doch tun zu können, half mir zu überleben.

Auch heute noch besuche ich gerne Bahnhöfe.
Auch heute noch erfüllt mich dort eine tiefe Sehnsucht.

www.wikipedia.de

Es ist die Vorfreude auf eine Urlaubsreise, die Vorfreude auf Begegnungen mit fröhlichen Menschen, die Vorfreude, ein wenig aus dem Alltagstrott auszubrechen.

Jedem Einzelnen von Euch wünsche ich auf der Reise durch das Leben viele gute Begegnungen mit feinen Menschen. Und zwar mit Menschen, die Euch in Eurem Denken und Handeln voranbringen, mit Menschen, die Euch von Herzen lieben, die zu Euch stehen, Euch vertrauen und immer für Euch da sind.
Möge Euer Zug das Ziel erreichen, dass Ihr Euch wünscht, und mag Eure Zugfahrt von Glück und Freude, von Frieden und Liebe, von Fröhlichkeit und Zuversicht, von Zuwendung und Hoffnung erfüllt sein.

Ich wünsche Euch morgen einen Tag der Besinnung und der Nachdenklichkeit und ich grüße Euch ganz herzlich am Anfang dieser sommerlichen Woche
Euer fröhlicher und zuversichtlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Mach es doch wie der Kaktus!

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Quelle: Helmut Mühlbacher

„Wenn Du nicht aufgibst und um Deinen Platz im Leben kämpfst, wird sich der Stein der Last, die Dein Leben bedrückt, in einen Edelstein Deines Lebens verwandeln und Dein Leben erleuchten.“
Alexander Rykow
Quelle: wikipedia.org

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Sigrid und Martin Baron erzählen:
„Die Geschichte vom kleinen Kaktus“

"Ein kleiner Beduinenjunge schlenderte bei einem seiner Streifzüge durch die Wüste und entdeckte in der Ödnis einen Kaktus. Der Kaktus war noch klein, aber die einzige lebende Pflanze im weiten Umkreis.

Zunächst benutzte der Junge den Kaktus als Zielscheibe und bombardierte ihn mit Steinen. Die meisten trafen.

Nach einiger Zeit wurde ihm dies Spiel aber zu langweilig und im Weggehen legte er aus einer plötzlichen Boshaftigkeit heraus noch einen großen, sehr schweren Stein oben auf den Kaktus.
 
Dazu musste er schwer heben und mächtig lag der Stein auf dem Kaktus, der schon ohne diese Last genug Mühe hatte, in der Unwirtlichkeit der Wüste überleben zu können. 
Eine Blume inmitten der Wüste
www.familie-luyken.de
Der Stein lag brutal auf dem kleinen Kaktus, die Last drückte ihn regelrecht zusammen. Plötzlich hatte er eine Bürde zu tragen, die er nicht mehr abschütteln konnte.

Jahre später kam der Beduine wieder in die Gegend. Er war inzwischen ein erwachsener Mann geworden. Warum auch immer, er hatte den kleinen Kaktus nicht vergessen und schaute sich nach einem kleinen verkrüppelten Gewächs um, das irgendwie unter einem mächtigen Stein hervor wuchs. Aber er fand nichts. Von dem kleinen Kaktus war keine Spur zu finden.

Das Einzige, was er finden konnte, war ein prachtvoller, sehr stattlicher Kaktus, der in vollem Saft stand. „Diese baumhohe Pflanze ist mir damals gar nicht aufgefallen“, schoss es ihm durch den Kopf. „Der kleine Kaktus hat den Stein wahrscheinlich nicht überlebt“, dachte er bei sich und betrachtete noch einmal bewundernd das mächtige Gewächs vor sich, bevor er weiterging.
www.mylittlehomepage.net
Was er nicht gesehen hatte, war der Steinbrocken ganz oben auf dem baumhohen Kaktus. Ein Steinbrocken, der immer noch dort lag, wo er selbst  ihn als Junge einst viele Jahre zuvor platziert hatte. Auf der großartigen und beeindruckenden Pflanze wirkte der Steinbrocken dort oben aber inzwischen sonderbar klein und unwichtig…


Ihr Lieben,

Als Kind waren mir Kakteen nicht ganz geheuer.
Wenn man sie berührte, konnte man sich dabei sehr  weh tun.
Aber das ist eben das Besondere der Kakteen, sie ergeben sich nicht einfach in ihr Schicksal, sondern sie sind kleine Kämpfernaturen, die sich nicht entmutigen lassen und sich wehren gegen widrige Lebensumstände.
Und deshalb können wir von dem kleinen Kaktus sehr viel lernen.
Der Stein, der dem Kaktus von dem Jungen auferlegt wurde,
hat den Kaktus nicht entmutigt.

Er hat nicht gesagt: „Es hat alles doch keinen Zweck, ich gebe auf!“,
sondern er hat erst recht um sein Überleben gekämpft. 

Und so wuchs er zu einem stattlichen Kaktusbaum heran und der ursprünglich so große Stein wirkte oben auf ihm im Größenverhältnis eher wie ein großer Kieselstein.
Wie aber hat der kleine Kaktus das geschafft?

Er hat zunächst den Entschluss gefasst, nicht aufzugeben, dann hat er seine Wurzeln noch tiefer in den Sandboden gebohrt, um einen besonders festen Stand zu bekommen und an das von ihm benötigte Wasser zu kommen. 

Den Stein als Last konnte er nicht abwerfen, aber je mehr er wuchs, desto leichter fiel es dem kleinen Kaktus, den Stein zu tragen. Der Stein motivierte ihn sogar, erst recht niemals aufzugeben und zu wachsen.
www.wikipedia.org

Ihr Lieben,

auch vielen von uns hat man in der Kindheit und Jugend oder im Erwachsenenalter eine Last auferlegt, unter der wir zusammenzubrechen drohten.
Das Geheimnis aber ist dies:
Wenn wir nicht aufgeben, wenn wir uns entschließen, mit der Last fertig zu werden, dann ist es gerade diese Last, die uns dabei hilft, das Leben zu bewältigen, weil wir anfangen, uns um die Dinge im Leben zu kümmern, die wirklich wichtig sind und die uns wirklich tragen im Leben und uns Kraft schenken.

Ich möchte es einmal so ausdrücken:
Wenn wir nicht aufgeben, wenn wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren (Liebe, Freude, Vertrauen, Zuversicht, Hoffnung, Glaube), dann werden wir erstarken und der Stein der Belastung wandelt sich in einen Edelstein unseres Lebens, weil er dafür gesorgt hat, dass wir wie der Kaktus für tiefe Wurzeln und ein kräftiges Wachstum gesorgt haben, indem wir uns den Dingen im Leben zugewandt haben, die wirklich wichtig sind. 
www.diamantenwunder.de

Ihr Lieben,

ich wünsche jeder/jedem von Euch – und das ist nicht dahin geredet, sondern kommt von ganzem Herzen – dass es ihr/ihm gelingen möge, mit der Last in ihrem/seinem Leben fertig zu werden.

Ich wünsche Euch morgen einen friedvollen unbelasteten Tag und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer zuversichtlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen


Die Aufgabe unseres Lebens

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Norbert Lechleitner erzählen:
„Noch nicht“

„Ein älteres Ehepaar sah sich in einem exquisiten  Porzellan- und Glaswarengeschäft nach einem angemessenen Geschenk zum runden Geburtstag einer Freundin um.
„Schau mal, welch eine herrliche Schale“, sagte die Frau.
www.aw-porzellanmalerei.de
Sie nahm die zarte Porzellanschale mit dem feinen durchbrochenen Rand, der wie Brüsseler Spitze wirkte, vorsichtig in ihre Hand.
„Danke für das Kompliment. Aber ich war nicht immer so eine feine Schale“, tönte es aus ihrer Hand. „Pass auf, lass mich nicht fallen!“, sagte die Schale, „sonst kann ich Dir meine Geschichte nicht mehr erzählen.“

„Ich war nämlich zuerst nur ein unansehnlicher, zäher Tonklumpen.
Als ich so dalag und nichts weiter dachte, nahm mich plötzlich ein Mann in seine großen, nassen Hände. Sie kneteten und quetschten mich, dass mir die Luft wegblieb. Sie knufften und boxten mich, machten mich platt und drückten mich zusammen, dass ich in einem fort schrie:
Aufhören! Sofort aufhören!“
Noch nicht!“, antwortete der Mann
www.himbeer-magazin.de

Dann klatschte er mich auf eine Scheibe, die sich wie verrückt drehte, sodass mir ganz schwindelig wurde. „Aufhören! Sofort aufhören!“, rief ich.
Doch alles, was ich zu hören bekam, war: „Noch nicht!“

Und während ich noch sausend herumwirbelte, drückte er mir seine Daumen in die Seiten und quetschte mich derart, dass ich eine ganz andere Form annahm.
Und wieder schrie ich: „Aufhören! Sofort aufhören!“
Doch er sagte nur: „Noch nicht!“

Er hielt ein spitzes Gerät in der Hand und stach unbarmherzig kleine Stück aus mir heraus. Ich schrie und jammerte: „Aufhören! Sofort aufhören!“
Er aber knurrte nur: „Noch nicht!“

Dann nahm er einen Draht und – „Hilfe!“, schrie ich -  schnitt mich von dem Rest, der auf der Scheibe blieb. Mich aber schob er in einen riesigen Ofen. Unerträglich wurde bald die Hitze, die mir in jede Pore drang. Ich meinte, verglühen zu müssen, und rief voller Entsetzen wieder und wieder:
„Aufhören!“ Sofort Aufhören!“
„Noch nicht!“, lautete die längst bekannte Antwort.
www.schmelzfeuer.de
Kurz bevor ich in Flammen aufging, nahm mich der Mann aus dem Ofen. Doch waren meine Leiden noch nicht vorüber. Eine Frau bekam mich zu fassen und schmierte mich von oben bin unten mit einer weißen Masse ein, von deren Ausdünstung mir sterbenselend wurde.
„Aufhören! Sofort aufhören!“, keuchte ich.
Doch sie lachte nur und sagte: „Noch nicht!“

Sie gab mich dem Mann zurück und der steckte mich zu meinem Entsetzen wieder in seinen glühenden Ofen. Wieder flehte ich: „Aufhören! Sofort aufhören!“
Er aber erwiderte: „Noch nicht!“

Mir schien das Inferno noch gewaltiger als beim ersten Mal.
Irgendwann ging die Tür auf und der Mann nahm mich heraus.
Er stellte mich zur Seite, bis ich ausgekühlt war.

Eine hübsche Frau  holte mich ab und begutachtete mich zuhause von allen Seiten.
Sie stellte mich in ein Regal gerade neben einen Spiegel.
Und da sah ich mich zum ersten Mal seit dem Beginn meiner Leiden wieder.

 
Ich staunte und traute meinen Augen kaum:
Ich war kein unförmiger, hässlicher, glitschiger Klumpen mehr.
Ich war ein war zu einem schönen, strahlenden, vollendeten edlen Stück Porzellan geworden. Und ich jauchzte vor Freude!“
www.wikipedia.org

Ihr Lieben,

als ich diese Geschichte und den Teil las, in dem davon berichtet wird, wie ein Mann dem Ton mit einem spitzen Gerät zu Leibe rückt und immer wieder zusticht, da wanderten meine Gedanken hinüber in meine Jugend und zu der Schulklasse, in der ich über vier Jahre gedemütigt, geschlagen, gequält und missbraucht wurde.
Die Folter, vor der ich in dieser Klasse am meisten Angst hatte, war die Folter mit den Stecknadeln.
www.forum.glamour.de
Ich wurde zu diesem Zweck nackt ausgezogen und während mich mehrere Schüler festhielten und andere mir Socken oder Ähnliches in den Mund stopften, wurden mir brutal unter die Fußnägel Stecknadeln hineingestochen.

Wenn Ihr einmal den Versuch unternehmt, Euch nur ganz vorsichtig und leicht mit einer Stecknadel unter einen Fußnagel zu stechen, werdet Ihr merken, dass das gar nicht möglich ist, so weh tut das.
 
Jedes Mal, wenn die Schüler bei mir damit begannen, brach mir der Angstschweiß aus allen Poren, mir wurde heiß und kalt und ich flehte mit gurgelnden Lauten (aufgrund der Socken im Mund) darum, aufzuhören, mich endlich in Ruhe zu lassen, mich nicht weiter zu quälen.
www.myheimat.de
Aber das war eine trügerische Hoffnung, die niemals erfüllt wurde.
Auch der ersehnte Engel mit dem Flammenschwert erschien niemals.
Stattdessen war ich am Ende einer solchen Folter nur noch ein Häufchen Elend und – um es etwas zu umschreiben – dann brach sich mein inneres Entsetzen aus allen meinen Körperöffnungen Bahn. Erst dann ließ die Meute von mir ab.

Niemals hätte ich damals glauben mögen, dass ich heute, im Alter von 64 Jahren, fröhlich, dankbar und zufrieden sein würde.
Uns allen begegnet Leid im Leben.
Keiner von uns wird von Schicksalsschlägen verschont.
Wir alle erleben, dass geliebte Menschen uns verlassen.
Wir alle müssen mit Schwierigkeiten fertig werden.

Es liegt allein an uns selbst, ob wir an diesem Leid, diesen Schicksalsschlägen, dem Tod geliebter Menschen oder an Schwierigkeiten zerbrechen oder ob wir daran reifen, stärker werden, unserer inneren Bestimmung immer näher kommen.

Die in meiner Kindheit und Jugend im Übermaß erlittenen Schläge habe mich dazu veranlasst, meine eigenen Kinder ohne Schläge zu erziehen und niemals die Hand gegen jemand zu erheben.
www.dksb.de
Die in meiner Kindheit und Jugend im Übermaß erlittenen Demütigungen haben mich gelehrt, Menschen mit Respekt und Toleranz zu begegnen.

Die in meiner Kindheit und Jugend im Übermaß erlittenen Quälereien und Folterungen haben mich dazu motiviert, mich mit meiner ganzen Kraft für Kinder und Jugendliche einzusetzen, damit Ihnen heute nicht Ähnliches geschieht.

Der in meiner Kindheit und Jugend im Übermaß erlittene Missbrauch sorgte dafür, dass ich mich heute dafür einsetze, Kinder und Jugendliche stark zu machen, damit sie anderen Menschen offen und ohne Angst ins Gesicht sehen können und NEIN sagen können, wenn Menschen mit ihnen etwas machen wollen, das sie nicht wollen.

Die in meiner Kindheit und Jugend im Übermaß erlittenen Schläge, Demütigungen, Quälereien, Folterungen und Missbräuche haben mich auf den Weg der Vergebung und der Versöhnung geführt, denn ich wollte mein Leben nicht mit Gedanken der Rache und der Wut vergiften und ich wollte nicht so werden wie die Täter, die sich an mir auf die eine oder andere Weise vergangen hatten.

Ihr Lieben,

jedem Einzelnen von Euch wünsche ich ein Leben in Zufriedenheit, in Fröhlichkeit und Dankbarkeitund dass Ihr alles, was Euch das Leben an Leid, Not, Schicksalsschlägen und Schwierigkeiten in den Weg wirft, als Chance begreift, durch die Ihr ein fröhliches, ein zufriedenes und ein glückliches Leben erreichen könnt. Denn Ihr alle seid jeder für sich etwas Besonderes!

Ganz liebe Grüße aus Bremen

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Glaube an Dich und Deine Fähigkeiten!

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine kleine Geschichte von Christoph Georges erzählen. Da ich heute zu einem Geburtstag eingeladen war, bin ich heute etwas später dran:

„Das nenne ich Selbstvertrauen!“

„Ein Gutsbesitzer wollte ein großes Stück Land gerodet haben und engagierte dafür einen fleißigen Gelegenheitsarbeiter aus dem Dorf. Der erschien auch prompt, hatte aber nichts weiter bei sich als ein kleines Beil. 

Nach einer kurzen Unterhaltung machte sich der Mann an die Arbeit und rodete an einem halben Tag beinahe einen halben Hektar, und das alles nur mit dem kleinen Beil.
Dem Gutsbesitzer imponierte das sehr.
Wo er diese Kunst, Bäume in der Schnelligkeit zu fällen, gelernt habe, fragte er.
"In der Wüste Sahara", antwortete der Mann mit dem kleinen Beil.

"Aber in der Sahara gibt es doch gar keine Bäume!", erwiderte der Gutsbesitzer.
"Da haben Sie recht! Jetzt nicht mehr!", versetzte der Mann mit dem Beil schlagfertig.“
Quelle: Marina Tiemann
Ihr Lieben,

manche Geschichten wie diese sorgen dafür, dass wir schmunzeln.
Aber wenn wir länger über diese kleine Geschichte nachdenken,
begreifen wir, dass in dieser kleinen Geschichte eine große Wahrheit steckt.

Wenn wir mit Schwierigkeiten fertig werden wollen, wenn wir uns gegen ein Mobbing wehren wollen, wenn wir ein Ziel erreichen, einen Traum verwirklichen wollen, dann kommt es vor allem auf uns an.

Der Arbeiter in unserer Geschichte bekam den Auftrag des Gutsbesitzers, weil er von seinen Fähigkeiten überzeugt war. Er wusste, was er konnte. Er ließ sich auch nicht entmutigen, als der Gutsbesitzer in dem Gespräch Zweifel anmeldete, ob er der Aufgabe mit dem kleinen Beil wirklich gewachsen sei.
Quelle: Helga und Gerd Steuer
Vertrauen ist eine ganz wichtige Eigenschaft im Umgang mit anderen Menschen.
Wenn wir anderen Menschen nicht vertrauen, können wir keine Freunde gewinnen.

 
Der Mensch, dem wir aber am meisten vertrauen sollten, sind wir selbst.
Wenn wir damit anfangen, auf unsere Bedürfnisse und Wünsche zu hören, dann fängt unser Vertrauen in uns selbst, unser Selbst-Vertrauen an zu wachsen.

Vor allem müssen wir uns immer wieder klarmachen, dass die Entmutigungen der anderen Menschen („Das kannst Du nicht!“ Das schaffst Du nicht!“ Dafür bist Du nicht geeignet!“) lediglich Meinungen anderer Menschen sind, in Wahrheit aber gar nichts mit unseren Fähigkeiten zu tun haben.
www.wikipedia.org
Als meine Mutter mich im Alter von 15 Jahren (ich sah damals wie 11 Jahre alt aus) einmal nackt im Badezimmer sah, meinte sie:
„So lächerlich, wie Du aussiehst, aus Dir wird wohl nie ein richtiger Mann!“
Später wurde ich Vater von zwei wundervollen Jungs.

Ein Lehrer auf dem Gymnasium meinte in einer Lehrerkonferenz:
„Der Forneberg ist zu dumm für unsere Schule!“
Später wurde ich Dozent an der Universität Göttingen.

Eine Lehrerin auf dem Gymnasium vertrat die Ansicht:
"Der Forneberg hat von Deutsch so viel Ahnung wie die Kuh vom Flöteblasen (also gar keine).
Heute arbeite ich seit vielen Jahren und korrigiere und verbessere jeden Tag Texte von Studenten, Professoren und wissenschaftlichen Instituten.

Hätte ich auf all die Entmutiger in meinem Leben gehört,
hätte ich meine Ziele niemals erreichen können.

Wir sollten zur Ruhe kommen, die Talente und Fähigkeiten in uns entdecken und dann tapfer unseren Weg gehen.

Diejenigen, die uns am meisten auf unserem Weg zu unserem Ziel behindern,
sind die Entmutiger, die Menschen, die uns nichts zutrauen, die uns mobben,
die uns demütigen, die uns daran hindern wollen, mit Schwierigkeiten fertig zu werden. All diese Menschen arbeiten dabei vor allem mit dem Mittel des Wortes.
Die Redewendung, vor der man sich am meisten hüten sollte, lautet: „Du kannst das nicht, Du schaffst das nicht!“

Ob wir etwas schaffen oder nicht schaffen, ist nicht von der Meinung eines einzelnen Menschen abhängig. 

Ob wir etwas schaffen oder nicht schaffen, werden wir erst wissen, wenn wir es versucht haben. Wenn wir es versuchen, wird es uns nicht immer gelingen, aber die Tatsache, dass wir es wenigsten versucht haben, wird uns stolz machen und unser Selbstvertrauen stärken.
www.wikipedia.org

Der größte Entmutiger aber versteckt sich in uns selbst.
Wenn jemand seine Ziele nicht erreicht, mit seinen Schwierigkeiten nicht fertig wird, seine Träume nicht verwirklicht, dann sprechen wir von einem Versager.

In dem Wort „Versager“ steckt das Wort „sagen“.
 
Wer ein Versager ist,
sagt NEIN zu sich selbst und seinen Fähigkeiten
.


Wer ein Versager ist, sagt, wenn er hinfällt,
sagt NEIN zu der Möglichkeit, wieder aufzustehen.

Wer ein Versager ist,
sagt NEIN zu einem zuversichtlichen und hoffnungsvollen Leben.

Wer glücklich und selbstbewusst werden will,
sagt JA zu sich selbst und seinen Fähigkeiten.

Wer glücklich und selbstbewusst werden will, 
sagt, wenn er hinfällt, JA, ich stehe wieder auf, ich ich schaue anderen Menschen gerade ins Gesicht, ich gehe meinen Weg, ich glaube an mich selbst, ich vertraue mir selbst.

Wer glücklich und selbstbewusst werden will,
sagt JA dazu, nicht aufzugeben, immer wieder aufzustehen und tapfer seinen Weg Schritt für Schritt weiterzugehen.

Wer glücklich und selbstbewusst werden will,
sagt JA zum Leben mit alle seinen Facetten, mit dem Sonnenschein und dem Regen, dem Leid und der Freude und ist zuversichtlich und hoffnungsvoll.


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch ein fröhliches, unbeschwertes Wochenende im Kreise Eurer Lieben mit Zeit für Euch selbst und Eure Bedürfnisse und und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 


Entscheide selbst!

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von James Kellererzählen:

„Entscheide selbst!“

„Ein Bauer beschäftigte als Tagelöhner einen Knecht und ließ ihn Holz hacken.
Am späten Vormittag ging der Bauer hinaus auf den Platz vor der Scheune, um nachzusehen, wie weit die Arbeit schon fortgeschritten sei.
Zu seinem großen Erstaunen war der Knecht bereits fertig.
www.mitglieder-ostpreussen.de
Er ließ ihn daraufhin ließ er ihn das Holz im Schippen stapeln, in der Annahme, dass diese Arbeit viele Stunden in Anspruch nehmen würde.
Aber binnen kurzem war sie ebenfalls getan.
www.wald-prinz.de
Am nächsten Tag wollte der Bauer dem Mann zur Belohnung eine leichte Arbeit geben und trug ihm auf, er solle die Kartoffeln im Keller zu sortieren.
„Du brauchst nur die guten und die angefaulten Kartoffeln je auf einen Haufen zu legen und die schlechten Kartoffeln wegzuwerfen“, sagte er.
www.tv-koechin.de
Ein paar Stunden später musste er jedoch feststellen, dass der Knecht noch gar nicht mit der Arbeit begonnen hatte. Er fragte ihn, was das bedeuten solle.
„Ach“, antworte der Knecht, „mir fällt es so schwer, zwischen gut, angefault und schlecht zu entscheiden.“
www.hotnewsblog.net

Ihr Lieben,

ich bin schon oft gefragt worden, was das Schwerste für mich gewesen sei, nachdem ich die Schläge, den Missbrauch und die Folter in meiner Kindheit und Jugend überlebt hatte und als junger Erwachsener  quasi ein neues Leben begann.

Das Schwerste war für mich merwürdigerweise nicht, die Menschen zu lieben, die mir Böses angetan hatten, das Schwerste für mich war auch nicht, mich mit den Tätern zu versöhnen, sondern das Schwerste war für mich, zu lernen, meinen eigenen Weg zu gehen, mich zu entscheiden.

Ich war es in Kindheit und Jugend gewohnt, dass auf meine Meinung keine Rücksicht genommen wurde, ich war es gewohnt, dass mir etwas befohlen wurde, das ich dann tun musste.


Aber wenn ich diesen Weg weiter gegangen wäre, wäre ich immer von anderen Menschen abhängig gewesen. 

Es mag manchmal im Leben einfach scheinen, einen Auftrag zu bekommen und das zu tun, was einem aufgetragen wird. Im Beruf mag das auch unumgänglich sein,aber wenn wir in unserem Leben glücklich werden wollen, wenn wir unseren eigenen Weg gehen möchten, wenn wir unser eigenes Leben leben wollen, dann müssen wir lernen, Entscheidungen zu fällen.

Unsere heutige kleine Geschichte zeigt uns ganz deutlich, warum uns Menschen es so schwer fällt, Entscheidungen zu fällen:
 
Solange der Knecht Aufträge von dem Bauern bekommt, leistet er Großartiges und er freut sich über das Lob des Bauern. Auch wir setzen uns gerne in unserem Leben ein und freuen uns, wenn wir dafür gelobt werden. Das ist ganz verständlich und motiviert uns.
Quelle: Raymonde Graber
 
Bei der letzten Aufgabe aber versagt der Knecht, obwohl die Aufgabe ganz leicht erscheint, sollte er doch nur die vorhandenen Kartoffeln in gute, schlechte und angefaulte einteilen.

Der Knecht versagt nicht, weil er die guten, die schlechten und die angefaulten Kartoffeln nicht voneinander unterscheiden kann, sondern weil er bei dieser Arbeit Entscheidungen fällen muss.
 
Das bedeutet aber, dass er auch etwas falsch machen kann, dass er auch Fehler machen kann, dass er den Wunsch des Bauern nicht hundertprozentig erfüllt. Und das möchte der Knecht nicht.
Er fürchtet sich vor der Kritik und dem Tadel des Bauern.


Quelle: Astrid Müller

Wir stehen vor der gleichen Entscheidung in unserem Leben:
Wir können unser ganzes Leben das tun, was uns andere Menschen raten, was uns andere Menschen befehlen, was uns andere Menschen auftragen, aber dann kann es am Ende unseres Lebens sein, dass wir feststellen müssen, dass wir gar nicht gelebt haben, sondern nur dazu gedient haben, die Bedürfnisse und Wünsche anderer Menschen zu erfüllen.

Wenn wir glücklich werden wollen und ein selbst bestimmtes Leben führen wollen, dann müssen wir die gesunde Balance finden zwischen den Lebensabschnitten, in denen es angesagt ist, das zu tun, was andere wollen (z.B. als Angestellter, Beamter oder Arbeiter), und den Lebensabschnitten, in denen es angesagt ist, zu sagen:„Halt! Stopp! Jetzt sind meine Bedürfnisse wichtig, jetzt sind meine Wünsche wichtig und jetzt entscheide ich mich dafür, das zu tun, was ich möchte und will."
 
Der Preis dafür ist, dass es sein kann, dass wir kritisiert werden, dass man uns Steine in den Weg legt, dass man uns entmutigt, aber je weniger wir aufgeben und desto mutiger wir Schritt für Schritt voranschreiten, desto eher werden wir das Land der Freiheit in unserem Leben sehen und uns freuen, durchgehalten zu haben.

Ich wünsche Euch nun einen fröhlichen, entscheidungsfreudigen Abend. Ich wünsche Euch viel Zuversicht und Mut, viel innere Freude und Hoffnung und ich grüße Euch aus dem schönen Bremen

Euer fröhlicher Werner 
Quelle: Karin Heringshausen
              

Ein wichtiger Nachtrag zu der gestrigen Geschichte „Entscheide selbst!“

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,


ein lieber Facebook-Freund schrieb mir gestern Abend aufgrund meiner Geschichte folgenden Kommentar:


„Warum soll man seinen eigenen Weg gehen ? Wenn das doch so angenehm ist, den Weg zu gehen, der einem vorbereitet ist ? Diese Frage hab ich vor ein paar Tagen von jemandem gestellt bekommen, der nicht erwachsen sein will.


Irgendwie weiß ich, dass man nicht glücklich werden kann, wenn man immer nur das macht, was andere Leute Dir sagen ... Aber ich könnte es nicht erklären oder besser gesagt, ich verstehe es selber nicht wirklich mit meinem Kopf. Vielleicht kannst Du mir ja da auf die Sprünge helfen, lieber Werner.“
www.wikipedia.org

Auf diese Frage antworte ich gerne.
Ich gebe aber zu, dass auch ich keine endgültigen Antworten habe, denn mir ist wichtig, niemandem meine Meinung überzustülpen, sondern jeden Menschen dazu anzuregen, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Denn indem sich jeder seine eigenen Gedanken macht, macht er den ersten Schritt auf dem Weg zu eigenen Entscheidungen.


Warum ich selbst dafür bin, nicht den (für mich angeblich) vorbereiteten Weg zu gehen, sondern mich für meinen eigenen Weg zu entscheiden, hat zwei Gründe in meiner Kindheit.


Als ich in meiner Jugend von meinen Mitschülern immer wieder bei den verschiedensten Gelegenheiten nackt ausgezogen, aufs Tiefste gedemütigt, schrecklich misshandelt, brutal missbraucht und gefoltert wurde, war mein Weg als Opfer vorgezeichnet, ich hätte also Opfer für den Rest meines Lebens bleiben können.


Das aber wollte ich nicht. Ein Grund für eigene Entscheidungen sollte also der Antrieb sein, die eigene Lage zu verbessern. 


Der zweite Grund hat etwas damit zu tun, dass es die sogenannte „Nicht-Entscheidung“ gar nicht gibt. Ich will ein ganz einfaches Beispiel anführen:

Wenn ich mit dem Auto falsch parke und einen Strafzettel bekomme, dann kann ich bewusst die Entscheidung treffen, diesen Strafzettel durch eine Banküberweisung zu bezahlen.


Wenn ich mich weigere, mich zu entscheiden, ob ich den Strafzettel bezahlen will und ihn einfach liegen lasse, dann bekomme ich nach einigen Wochen einen Busgeldbescheid und wenn ich mich dann immer noch nicht entscheiden kann, also ob ich ihn bezahlen oder gegen ihn Einspruch erheben will, wird mir die Entscheidung abgenommen und irgendwann ergreift der Staat dann Zwangsmaßnahmen gegen mich und pfändet das Geld oder steckt mich für eine entsprechende Anzahl von Tagen ins Gefängnis.


Deshalb ist es mein Bestreben, lieber meine eigenen Entscheidungen zu fällen.
Die sind nicht immer richtig und nicht immer klug, aber es sind meine und das ist mir immer noch tausend Mal lieber, als wenn andere Menschen über mein Leben entscheiden.



Ihr Lieben,


ich wünsche Euch einen fröhlichen, selbstbestimmten Tag und grüße Euch herzlich aus Bremen.

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Ich bin ein Bremer Stadtmusikant!

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Die Bremer Stadtmusikanten
www.bremen.de


„Bremen - etwas Besseres als den Tod findest Du dort in jedem Fall“
Jacob und Wilhelm Grimm



Ihr Lieben,


ich möchte Euch heute ein Märchen der Brüder Grimm erzählen, das Ihr alle kennt, das uns aber sehr viel zu sagen hat.


„Die Bremer Stadtmusikanten“


„Es war einmal ein Mann, der hatte einen Esel. Dieser hatte schon lange Jahre unverdrossen die Säcke in die Mühle getragen. Nun aber verließen den Esel die Kräfte, sodass er nicht mehr zur Arbeit taugte. Da dachte sein Herr daran, ihn wegzugeben. Aber der Esel merkte, dass sein Herr nichts Gutes im Sinn hatte und lief fort. Er machte sich auf den Weg nach Bremen, denn dort, so dachte er, könnte er ja ein Bremer Stadtmusikant werden.


Auf nach Bremen!
Bremer Marktplatz
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Als er schon eine Weile gegangen war, sah er einen Jagdhund am Wegesrand liegen, der jämmerlich jammerte.

"Warum jammerst Du denn so, Packan?", fragte der Esel.

"Ach", sagte der Hund, "ich bin alt und werde jeden Tag schwächer. Ich kann auch nicht mehr auf die Jagd und mein Herr will mich daher totschießen. Da bin ich davongelaufen. Aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?"


"Weißt du, was", sprach der Esel, "ich gehe nach Bremen und werde dort ein Stadtmusikant. Komm mit mir und musiziere mit mir. Ich spiele die Laute, und Du schlägst die Pauke."

Der Hund war einverstanden, und sie gingen zusammen weiter.


Es dauerte nicht lange, da sahen sie eine Katze am Wege sitzen, die machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. 


"Was ist denn dir in die Quere gekommen, alter Bartputzer?", fragte der Esel.

"Wer kann da lustig sein, wenn es einem an den Kragen geht", antwortete die Katze.

"Ich bin nun alt und weil meine Zähne stumpf werden und ich lieber hinter dem Ofen sitze und spinne, als nach Mäusen zu jagen, hat mich meine Frau ertränken wollen. Ich konnte mich zwar noch davonschleichen, aber nun ist guter Rat teuer. Was soll ich nun tun?"


"Geh mit uns nach Bremen! Du verstehst Dich doch auf die Nachtmusik. Wir wollen zusammen Bremer Stadtmusikanten werden."

Die Katze hielt das für gut und ging mit ihnen fort.
Bremer Rathaus
www.bremen.de

Als die drei so miteinander gingen, kamen sie an einem Hof vorbei. Dort saß der Haushahn auf dem Tor und krähte aus Leibeskräften.

"Dein Schreien geht einem ja durch Mark und Bein", sprach der Esel, "was ist mir Dir?"

"Die Hausfrau hat der Köchin befohlen, mir heute Abend den Kopf abzuschlagen. Morgen, am Sonntag, haben sie Gäste und da wollen sie mich in der Suppe essen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solang ich noch kann."


"Ei was", sagte der Esel, "zieh lieber mit uns fort! Wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest Du dort in jedem Fall. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir zusammen musizieren, wird es sicherlich herrlich klingen."

Dem Hahn gefiel der Vorschlag, und sie gingen alle vier mitsammen fort.


Aber die Stadt Bremen war weit und so kamen sie abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze kletterte auf einen Ast, und der Hahn flog bis in den Wipfel, wo es am sichersten für ihn war. 
Bremen an der Schlachte
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Bevor er einschlief, sah er sich noch einmal in alle Himmelsrichtungen um. Da bemerkte er einen Lichtschein in der Ferne. Er sagte seinen Gefährten, dass da wohl ein Haus sei, denn er sehe ein Licht. Der Esel antwortete:  "Dann wollen wir uns aufmachen und dort hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht."

Und auch der Hund meinte, ein paar Knochen und mit etwas Fleisch täten ihm auch gut.


Also machten sie sich auf den Weg zu dem Flecken, wo das Licht war. Bald sahen sie es heller schimmern, und es wurde immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. Der Esel, als der größte, ging ans Fenster und schaute hinein.

"Was siehst du, Grauschimmel?" fragte der Hahn.

"Was ich sehe?" antwortete der Esel.

"Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken. Räuber sitzen rundherum und lassen sich es gutgehen!"

"Das wäre etwas für uns", sprach der Hahn.


Da überlegten die Tiere, wie sie es anfangen könnten, die Räuber hinauszujagen. Endlich fanden sie einen Weg. Der Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf seinen Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und zuletzt flog der Hahn hinauf und setzte sich auf den Kopf der. Als das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen: der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute und der Hahn krähte. Darauf stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, dass die Scheiben klirrten. 
www.buch.de

Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Lärm in die Höhe. Sie meinten, ein Gespenst käme herein und flohen voller Furcht in den Wald hinaus.

Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, und jeder aß nach Herzenslust.

Als sie fertig waren, löschten sie das Licht aus, und jeder suchte sich einen Schlafplatz nach seinem Geschmack. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Tür, die Katze auf den Herd bei der warmen Asche, und der Hahn flog auf das Dach hinauf. Und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie bald ein.


Als Mitternacht vorbei war und die Räuber von Weitem sahen, dass kein Licht mehr im Haus brannte und alles ruhig schien, sprach der Hauptmann:

"Wir hätten uns doch nicht ins Bockshorn jagen lassen sollen!" und schickte einen Räuber zurück, um zu sehen, ob noch jemand im Hause wäre.

Der Räuber fand alles still. Er ging in die Küche und wollte ein Licht anzünden. Da sah er die feurigen Augen der Katze und meinte, es wären glühende Kohlen. Er hielt ein Streichholz dran, um sie zu entzünden.


Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht und kratzte ihn aus Leibeskräften. Da erschrak er gewaltig und wollte zur Hintertür hinauslaufen, doch der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein. Als der Räuber über den Hof am Misthaufen vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Tritt mit den Hufen. Der Hahn aber, der von dem Lärm aus dem Schlaf geweckt worden war, rief vom Dache herunter:

"Kikeriki!"


Da lief der Räuber, so schnell er konnte, zu seinem Hauptmann zurück und sprach:

"In dem Haus sitzt eine gräuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mir mit ihren langen Fingern das Gesicht zerkratzt. An der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen. Auf dem Hof aber liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat mit einem Holzprügel auf mich eingeschlagen und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter und rief: -Bringt mir den Schelm her!- Da machte ich, dass ich fortkam."


Von nun an getrauten sich die Räuber nicht mehr in das Haus. Den vier Bremer Stadtmusikanten aber gefiel es darin so gut, dass sie nicht wieder hinaus wollten.“
Quelle: Karin Heringshausen

Ihr Lieben,


dieses wundervolle Märchen berichtet uns von vier Tieren, die erfüllt sind von den Wunsch, zu überleben und die bereit sind, sich dafür mit allen ihren Kräften einzusetzen.


Der wichtigste Satz dieses ganzen Märchens ist der erstaunliche Satz:
„Etwas Besseres als den Tod findest Du überall!“


Der Esel ist alt und soll im Schlachthaus zu Tierfutter verarbeitet werden.
Der Hund soll erschlagen, die Katze ersäuft und der Hahn geschlachtet werden.


Ich bin schon oft gefragt worden, was mich so sehr motiviert hat, der fröhliche Mensch zu werden, der ich heute bin, nach all den schrecklichen Erlebnissen in meiner Kindheit und Jugend.


Ich erinnere mich an eine Szene im Fahrradkeller unserer Schule, als ich 15 Jahre alt war. Man hatte mich wieder einmal dorthin verschleppt und mir den nackten Po mit dünnen Stöckern versohlt, als eines der beteiligten Mädchen auf die Idee kam, mich mit einem im Fahrradkeller liegenden Besenstiel zu vergewaltigen.


Wer – und das wünsche ich nicht einmal dem schlimmsten Menschen – das selbst einmal am eigenen Leib erlebt hat, dem geht es wie den Bremer Stadtmusikanten.
„Etwas Besseres als den Tod, in diesem Fall als eine solche Vergewaltigung, findest Du überall!"
Bremen als Symbol der Freiheit
www.das-eselskind.com



Die Bremer Stadtmusikanten ergeben sich nicht einfach in ihr Schicksal, sondern sie machen sich auf den Weg zu ihrem ersehnten Ziel nach Bremen.
Und sie lassen sich auch durch keine der Schwierigkeiten, auf die sie auf dem Weg nach Bremen treffen, entmutigen.

 
Wenn wir die Vergangenheit hinter uns lassen wollen, müssen wir mit ihr brechen.
Wenn wir uns von der Vergangenheit befreien wollen, müssen wir sie hinter uns lassen, so wie die Bremer Stadtmusikanten.


„Bremen“ bedeutet für die Bremer Stadtmusikanten:
„Ich will nicht aufgeben, ich will mich wehren, ich will etwas unternehmen.“



Das ist das Erste, was wir aus dem Märchen lernen können.


Der zweite wichtige Satz aus dem Märchen wird von dem Esel gesprochen:
„Wenn wir zusammen musizieren, 
wird es sicherlich herrlich klingen!“


Wenn wir nicht aufgeben wollen, wenn wir schreckliche Erlebnisse und große Schwierigkeiten überwinden wollen, dann ist es gut, wenn wir uns mit anderen zusammentun, mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben, die ähnliche Schwierigkeiten bewältigen müssen.
 
„Gemeinsam sind wir stark“ – das ist das Geheimnis der Bremer Stadtmusikanten!
www.robimax.de



Ihr Lieben,


die geschilderte Vergewaltigung und die Erkenntnis der Bremer Stadtmusikanten „Etwas Besseres als den Tod findest Du überall!“ haben mich damals dazu bewogen, meine Vergangenheit, so weit sie schrecklich war, hinter mir zu lassen.


„Aber“, so wurde ich in diesen Tagen gefragt, „was ist mit den Menschen, die nichts Schlimmes erlebt haben, die nicht vor großen Schwierigkeiten stehen? Warum sollten sie sich dazu entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen, wenn der ihnen durch andere Menschen vorgezeichnete und bestimmte Weg doch so wunderbar gangbar ist?“


Meine Antwort muss nicht richtig sein, aber ich glaube, dass die Würde des Menschen vor allem darin besteht, seine eigenen Entscheidungen fällen zu können, mögen sie auch manchmal fehlerhaft sein. 

Denn dann, wenn wir nicht unsere eigenen Entscheidungen fällen und nicht unseren eigenen Weg gehen, könnte es geschehen, dass wir am Ende unseres Lebens erschreckt feststellen müssen, dass wir gar nicht gelebt haben, nämlich unser eigenes Leben!

 
Zum Abschluss noch dieses:
Kennedy in Berlin vor genau 50 Jahren
und ich war zusammen mit meinem Jugendfreund dort
Das Foto wurde mir von Astrid Müller zur Verfügung gestellt
www.welt.de
John F. Kennedy sagte einmal den berühmten Satz: „Ich bin ein Berliner!“
Und so sage ich, obwohl ich ursprünglich nicht aus Bremen stamme:
„Ich bin ein Bremer Stadtmusikant!“

 
www.bremen.de
Ihr Lieben,


ich wünsche Euch einen fröhlichen entspannten Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen


Euer fröhlicher Werner
www.session.de

Der Mensch an meiner Seite

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Quelle: Helmut Mühlbacher
„Ich wollte einen neuen Weg einzuschlagen,
aber mir fehlte die Kraft, den alten zu verlassen.
Da trat ein Freund an meine Seite und ging
ein Stück des Wegs mit mir, bis ich auf dem neuen Weg sicher war.“

Alexander Rykow
Wenn Ihr das Foto mit der linken Maustaste anklickt, vergrößert es sich.
Quelle: Thomas Enzensberger


Ihr Lieben,


das obige Bild habe ich schon einige Male hier auf dem Blog veröffentlicht.
Ich habe es vor einiger Zeit im Internet gefunden. Es ist mir gelungen, mit dem Künstler, der dieses Bild gemalt hat, in Verbindung zu treten.


Jetzt weiß ich, warum ich vom ersten Augenblick an, als ich dieses Bild sah, eine so große innere Verbundenheit zu dem dargestellten Jungen fühlte. Der Künstler teilte mir mit, dass das Bild einen geschlagenen, brutal misshandelten und vergewaltigten Jungen zeigt.


Dieses Bild ist wirklich erschütternd. Der Junge hat Schreckliches erlitten, wie man unschwer erkennen kann. Sein Körper ist mit  Merkmalen der Misshandlungen übersät und das Blut deutet auf die Schwere der Misshandlungen und auf die Vergewaltigung hin.


Der Blick des Jungen geht ins Leere, jede Hoffnung ist aus seinem Blick gewichen und er versucht, den letzten Rest seiner Intimität zu retten.


Heute möchte ich Euch eine Geschichte erzählen, die ich früher schon einmal erzählt habe und die mir Dagmar Vrings dankenswerterweise neu zur Verfügung gestellt hat. Diese Geschichte stammt von einem unbekannten amerikanischen Autor und wurde im Deutschen von Christoph Georges nacherzählt:
www.wikipedia.org

„Was Ermutigung vermag“


Eines Tages, ich war gerade das erste Jahr auf der Oberschule und 14 Jahre alt, da sah ich einen Jungen aus meiner Klasse nach Hause gehen. Sein Name war Karl. Es sah so aus, als würde er alle seine Bücher mit sich herumschleppen.


Ich dachte bei mir: "Warum bringt wohl jemand alle seine Bücher an einem
Freitag nach Hause? Das muss ja ein richtiger Dummkopf sein, denn es gibt doch in der Schule die Möglichkeit, die Schulbücher in einem Spind einzuschließen.“


Mein Wochenende hatte ich bereits verplant. Ich wollte eine Party besuchen und am nächsten Tag zusammen mit meinen Freunden Fußball spielen.


Als ich weiter ging, sah ich eine Gruppe Jungen in seine Richtung laufen.

Sie rempelten ihn brutal an, schlugen ihm voller Wucht seine Bücher aus den Armen und schubsten ihn so sehr, dass er mitten in den Schmutz fiel.


Seine Brille flog durch die Luft und ich beobachtete, wie sie etwa drei
Meter neben ihm im Gras landete.
Quelle: Astrid Müller


Er schaute auf und ich sah diese schreckliche Traurigkeit in seinen Augen.

Mein Herz wurde weich. Ich ging zu ihm rüber, er kroch am Boden umher und
suchte seine Brille, und ich sah Tränen in seinen Augen.


Als ich ihm seine Brille gab, sagte ich: "Diese Typen sind Blödmänner."

Er schaute zu mir auf und sagte: "Danke!" Ein großes Lächeln zierte sein
Gesicht. Es war eines jener Lächeln, die wirkliche Dankbarkeit zeigten.

Ich half ihm, seine Bücher aufzuheben und fragte ihn, wo er denn wohnt.
 
Es stellte sich heraus, dass er in meiner Nähe wohnt, also fragte ich ihn,
warum ich ihn vorher nie gesehen habe. Er erzählte mir, dass er zuvor auf eine
Privatschule gegangen sei.


Den ganzen Nachhauseweg unterhielten wir uns und ich trug seine Bücher.
Er war eigentlich ein richtig cooler Kerl.

Ich fragte ihn, ob er Lust hätte mit mir und meinen Freunden am Samstag
Fußball zu spielen. Er sagte zu.


Wir verbrachten das ganze Wochenende zusammen und je mehr ich Karl kennen
lernte, desto mehr mochte ich ihn. Und meine Freunde dachten genauso über
ihn.
Quelle: Raymonde Graber
Es begann der Montagmorgen, und auch Karl mit dem riesigen Bücherstapel war
wieder da.

Ich stoppte ihn und sagte: "Oh Mann, mit all diesen Büchern wirst du
eines Tages noch mal richtige Muskeln bekommen".


Er lachte und gab mir einen Teil der Bücher.

Während der nächsten vier Jahre wurden Karl und ich richtig gute Freunde.

Als wir älter wurden, mussten wir uns auf ein College festlegen.

Karl entschied sich für Georgetown und ich mich für Duke.
 
Ich wusste, dass wir immer Freunde sein würden und diese Kilometer zwischen uns niemals ein Problem darstellen konnten.

Er wollte Arzt werden und ich hatte vor, eine Fußballer-Karriere zu machen.

Karl war der Abschiedsredner unserer Klasse.
 
Er musste eine Rede für den Schulabschluss vorbereiten.
Ich war so froh, dass nicht ich derjenige war, der sprechen musste.

Am Abschlusstag begegnete ich Karl. Er sah großartig aus. Er war einer von
denen, die während der Highschool  zu sich selber finden und ihren eigenen
Stil entwickeln. Er hatte mehr Verabredungen als ich und alle Mädchen
mochten ihn, manchmal war ich richtig neidisch auf ihn. Heute war einer
dieser Tage.
Quelle: Helmut Mühlbacher


Ich konnte sehen, dass er wegen seiner Rede sehr nervös war.

Ich gab ihm einen Klaps auf die Schultern und sagte:
"Hey, großer Junge, du wirst großartig sein!"

Er sah mich mit dankbarem Blick an und lächelte.

"Danke" sagte er.


Als er seine Rede begann, räusperte er sich kurz, und fing an:

"Der Abschluss ist eine Zeit, um denen zu danken, die Dir halfen, diese
schweren Jahre zu überstehen.

Deinen Eltern, Deinen Lehrern, Deinen Geschwistern, vielleicht einem Trainer
... aber am meisten Deinen Freunden.

Ich sage Euch, das beste Geschenk, das Ihr jemandem geben könnt, ist Eure
Freundschaft.

Lasst mich Euch meine Geschichte erzählen.“


Ich schaute meinen Freund etwas ungläubig an, als er von dem Tag erzählte,
an dem wir uns das erste Mal trafen.

Er hatte geplant, sich an diesem Wochenende umzubringen.

Er erzählte weiter, dass er seinen Schrank in der Schule ausgeräumt habe, sodass seine Mutter es später nicht tun müsste und trug sein Zeug nach Hause.

Er schaute mich an und lächelte.

"Gott sei Dank, ich wurde gerettet."
 
Mein Freund – und dabei wies er mit seiner rechten Hand auf mich - hat mich vor diesem unsäglichen Schritt bewahrt."


Ich konnte spüren, wie die Anwesenden den Atem anhielten, als dieser gut aussehende, beliebte Junge uns von dem schwächsten Augenblick seines Lebens erzählte.


Ich bemerkte, wie seine Mutter und sein Vater lächelnd zu mir herüber sahen,
genau dasselbe, dankbare Lächeln. Niemals zuvor spürte ich solch eine tiefe
Verbundenheit.“
www.wandkleber.de
Ihr Lieben,


Immer wieder schreiben mir liebe Menschen, die meine Geschichten gelesen haben, E-Mails, Briefe, Nachrichten auf Facebook oder Kommentare und loben und bewundern meine Kraft, dass ich es geschafft habe, dass aus dem ehemaligen misshandelten, gedemütigten, gefolterten und vergewaltigten Jungen ein fröhlicher Erwachsener geworden ist.


Aber Ihr Lieben, so sehr ich mich über die E-Mails, Briefe, Nachrichten und Kommentare auch freue, das ist NICHT die Wahrheit.


Dass aus dem ehemaligen misshandelten, gedemütigten, gefolterten und vergewaltigten Jungen ein fröhlicher Erwachsener geworden ist, ist eben NICHT meine Leistung.


Schaut Euch das Bild des Jungen oben doch einmal ganz intensiv an.
Glaubt Ihr wirklich, dass ein solches Kind in der Lage ist, plötzlich den Weg hin zu einem fröhlichen Erwachsenen zu beschreiten?


Ich hatte Euch das letzte Mal von einer Szene im Fahrradkeller unseres Gymnasiums erzählt, als ich 15 Jahre alt war. Man hatte mich wieder einmal dorthin verschleppt und mir den nackten Po mit dünnen Stöckern versohlt, als eines der beteiligten Mädchen auf die Idee kam, mich mit einem im Fahrradkeller liegenden Besenstiel zu vergewaltigen.

Am Ende dieses Tages sah ich dem Jungen auf dem Foto sehr ähnlich.
Ich habe einmal vor Jahren einen sehr liebenswerten und sehr engagierten Professor der Psychologie und Psychiatrie gefragt, warum es eigentlich so wenigen Opfern gelingt, aus ihrem Opfersein auszubrechen und einen neuen Weg einzuschlagen und warum wir Menschen überhaupt so große Schwierigkeiten haben, wenn wir einen neuen Weg gehen wollen.

Quelle: Astrid Müller
Der Professor sagte zu mir:
„Das hat zwei Gründe:
Kaum etwas auf dieser Welt kostet so viel Kraft, wie sich selbst zu ändern.
Wenn sich nun ein Menschen dazu entschließt, einen neuen Weg zu gehen, dann ist er meist noch sehr kraftlos, weil ihn die Schlingen, Lianen und die Fesseln des alten Weges noch so sehr in ihrem Griff haben. Und deshalb scheitern die meisten Menschen bei dem Versuch, sich zu ändern.“


Und der Professor  fuhr fort:
„Ich habe sehr viele Menschen, die mit ihrem ernst gemeinten Versuch, sich zu ändern, gescheitert sind, nach den Gründen gefragt und einen Grund nannten alle: „Ich hatte keinen Menschen an meiner Seite!““


Der zentrale Satz unserer heutigen Geschichte lautet:
Gott sei Dank, ich wurde gerettet!


Wenn wir uns ändern wollen, brauchen wir einen Freund an unserer Seite.
Wären mir nicht damals liebe Menschen begegnet, die mir ihre Liebe schenkten, die mich immer wieder ermutigt haben, die mich umsorgten und meine Wunden pflegten, hätte ich niemals den Weg zum fröhlichen Erwachsenen beschreiten können.


Deshalb, wenn Du Dich ändern möchtest, dann bitte einen Freund, einen lieben Menschen um Hilfe, der ein Stück des Wegs mit Dir geht, bis Du stark genug bist, alleine weiterzugehen.
Der eigene Weg
www.immowelt.de


Und sei auch Du anderen Menschen, die sich ändern wollen, ein Freund und gehe ein Stück des Weges mit ihnen.


Am kommenden Montag werde ich hier auf dem Blog der spannenden Frage nachgeben, warum wir Menschen andere Menschen lieber kritisieren als sie zu ermutigen.
Ein fast aktuelles Foto aus Bremen
Wann wird es endlich wieder Sommer?
Ihr Lieben,


nun wünsche ich Euch ein rundum gemütliches Wochenende und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen


Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Die Kritiksucht – die Sucht, die Leben zerstört!

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Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte, nacherzählt von Christoph Georges, zu lesen geben, die Ihr alle kennt und ich ich auch schon einmal in den vergangenen Jahren erzählt habe. 

Im Anschluss an die Geschichte möchte ich der Frage nachgehen, warum wir andere Menschen lieber kritisieren, statt sie zu ermutigen.

„Wie Du es machst, so machst Du es falsch!“

Es war einmal ein Ehepaar, das einen 12jährigen Sohn und einen Esel hatte.
Weil sie in ihrem Dorf keine Arbeit fanden, beschlossen die Frau und der Mann, anderswo ihr Glück zu versuchen und gleichzeitig wollten sie auf diese Weise die Welt kennenlernen. Zusammen mit ihrem Esel zogen sie los. 
www.wikipedia.org
Im ersten Dorf hörten sie, wie die Leute redeten:
„Seht Euch mal den Bengel an, wie schlecht er erzogen ist! Er ist jung und kräftig und sitzt auf dem Esel und seine armen Eltern müssen laufen.“
Also sprach die Frau zu ihrem Mann: „Wir werden nicht zulassen, dass die Leute schlecht über unseren Sohn reden.“ Der Mann holte den Jungen vom Esel und setzte sich selbst darauf. 

Im zweiten Dorf hörten sie die Leute Folgendes sagen:
„Seht Euch diesen unverschämten Mann an, er lässt seine Frau und sein Kind laufen, während er sich, der doch ein starker Mann ist,  vom Esel tragen lässt.“
Also ließen sie die Mutter auf das Lastentier steigen und Vater und Sohn führten den Esel.

Im dritten Dorf hörten sie die Leute sagen:
„Der arme Mann! Obwohl er den ganzen Tag hart gearbeitet hat, lässt er seine Frau auf dem Esel reiten. Und das arme Kind hat mit so einer Rabenmutter sicher auch nichts zu lachen!“ 

Also setzten sie ihre Reise zu dritt auf dem Lastentier fort.

Im nächsten Dorf hörten sie die Leute sagen:
„Das sind ja Bestien im Vergleich zu dem Tier, auf dem sie reiten. Sie werden dem armen Esel dem Rücken brechen!“
Also beschlossen sie, alle drei neben dem Esel herzugehen.

Im nächsten Dorf trauten sie ihren Ohren nicht, als sie die Leute sagen hörten:
“Schaut euch die drei Idioten mal an. Sie laufen, obwohl sie einen Esel haben, der sie tragen könnte!“ 

Ihr Lieben,

in den letzten Jahren hat mich immer wieder die Frage beschäftigt, warum wir Menschen so viel lieber andere Menschen kritisieren, statt sie zu ermutigen.
Ich glaube, das hat folgende Ursache:
 
Wir Menschen möchten gerne, dass wir etwas erreichen.
 
Wenn wir auf eine Reise gehen, dann wollen wir auch das Ziel erreichen.

Wenn wir zuhause ein Gesellschaftsspiel mit unseren Lieben spielen,
dann wollen wir es auch zu Ende spielen, um zu sehen, wer gewinnt.

Wenn wir ein Puzzle zusammenfügen, dann hören wir erst auf,
wenn das letzte Puzzleteil eingefügt ist.

So ist das auch mit der Kritik und der Ermutigung:
Wenn wir jemanden kritisieren, glauben wir, damit schneller ans Ziel zu kommen.
Denn wir möchten, dass sich der andere ändert. Und wir glauben, dass wir das am schnellsten erreichen, wenn wir ihn brutal auf seine Fehler hinweisen.
Quelle: Astrid Müller
Wenn wir jemanden kritisieren, sehen wir sofort den „Erfolg“:
Derjenige, den wir kritisiert haben, wird sauer und fühlt sich in vielen Fällen ungerecht kritisiert oder reagiert beleidigt. Diese Reaktionen desjenigen, den wir kritisiert haben, halten wir dann für ein Ergebnis unserer Kritik und wir glauben, dass jemand, der sauer auf unsere Kritik reagiert oder beleidigt ist, damit bestätigt, dass unsere Kritik berechtigt ist.

Außerdem ist Kritik wunderbar dazu geeignet, von den eigenen Fehlern und Schwächen abzulenken bzw. sich nicht mit ihnen beschäftigen zu müssen.
 
Es ist ja 100.000 Mal leichter, jemand anderen zu kritisieren, als sich selbst zu ändern.

Der angebliche sofortige „Erfolg“ unserer Kritik und die Tatsache, dass es viel leichter ist, andere zu kritisieren, als sich selbst zu ändern, sind die starken Triebfedern unserer Kritik.

Wenn Kritik ausartet und wir nicht mehr anders können, als andere Menschen zu kritisieren, dann nennt unsere Sprache das „Kritiksucht“.

Ein Professor, den ich vor langen Jahren als Student in den USA hören durfte, sagte einmal den bemerkenswerten Satz: „Durch Kritik ist noch nie jemand geändert worden!“

Kritik erreicht keine Veränderung.
Kritik lähmt Menschen in ihren Bemühungen.
Kritik kann Beziehungen vergiften.
Kritik kann ein Leben zerstören.
Kritik ist lieblos.

Viel liebevoller, viel ruhiger kommt die Ermutigung daher.
Allerdings hat die Ermutigung einen großen Nachteil:
Wir sehen nicht sofort das Ergebnis.
 
Selten fällt uns ein Mensch, den wir gerade ermutigt haben, vor Freude um den Hals, obwohl ich auch das schon erlebt habe.
 
Ermutigung ist wie ein Samen, den wir in andere Menschen aussäen.
Die Frucht ist oft erst viel später zu sehen.
Quelle: Karin Heringshausen
Ermutigung bringt Licht in das Dunkel anderer Menschen
Ermutigung zeigt dem anderen: „Du bist etwas wert“ Ich glaube an Dich und Deine Fähigkeiten!“
Ermutigung Entfacht Hoffnung und Zuversicht in dem anderen Menschen.
Ermutigung knüpft Freundschaftsbande.
Ermutigung ist von der Liebe getragen.

Vielleicht versteht Ihr jetzt, warum wir Menschen lieber kritisieren als ermutigen.
Ich habe mich aus diesem Vorgehen schon seit Längerem ausgeklinkt, denn kritisieren Tun doch fast alle. Was wir wirklich brauchen, sind nicht kritiksüchtige Menschen, sondern Menschen, die andere Menschen ermutigen, ihnen Hoffnung geben.

Und was unsere heutige Geschichte betrifft, so sollten wir, wenn wir selbst kritisiert werden, uns immer wieder klar machen, dass wir es ohnehin keinem recht machen können und tapfer unseren eigenen Weg gehen. Schon mein heiß geliebter Großvater war der Ansicht: „Es sind nicht die schlechtesten Früchte, an denen die Wespen nagen.“

Dass ich ein ESELSKIND bin (unehelicher Sohn einer deutschen Mutter und eines russischen Offiziers), darauf bin ich stolz. Der Esel wird fälschlichweise kritisiert, störrisch zu sein, in Wirklichkeit ist der Esel ein sehr kluges Tier:
Man kann ihn zu nichts zwingen und er möchte nur das tun, was er für richtig hält.
Wir können also noch etwas von ihm lernen.

Ich wünsche Euch eine kritikfreie, ermutigende und liebevolle Woche und grüße Euch herzlich aus dem schönen und endlich wieder sonnigen Bremen

Euer fröhlicher Werner 
Quelle: Karin Heringshausen

Das Leben ist so bunt – Du musst nur richtig hinschauen!

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Philip Militz erzählen:

„Die Farbe des Lichts“

„Maulwurf und Regenwurm stritten um die Farbe der Sonne.
»Sie muss rot sein!«, sprach der Regenwurm, obwohl er nicht einmal Augen im Kopf hatte,  »Denn die Sonne brennt wie Feuer.« Er mochte es halt gern nass und kühl.

»Unsinn!«, sprach der Maulwurf, der ebenfalls die Sonne nie direkt gesehen hatte, weil er tagsüber schlief und nur nachts wach war. »Die Sonne muss weiß sein, wie der Mond, denn jeder Dummkopf weiß doch, dass der Mond nur leuchtet, weil er das Licht der Sonne widerspiegelt.«
www.kinder-bilderlernen.at
Und da sie sich nicht einigen konnten, beschlossen die beiden, den Adler zu fragen.
»König der Lüfte, Du kommst bei Deinen Flügen der Sonne näher, als jeder andere von uns es jemals könnte. Ist das Licht weiß wie der Mond?« fragte der Maulwurf.
»Oder rot wie Feuer?«, ergänzte der Regenwurm.

Der Adler überlegte einen Moment. »Ich habe noch nie so genau darüber nachgedacht.  Aber wenn ich mich recht entsinne, dann könnte es auch gelb sein. Wisst Ihr was? Gleich morgen, wenn die Sonne aufgeht, werde ich für Euch die Wolken fragen, denn die kommen der Sonne sicherlich am nächsten von uns allen.«
Und so schwang er sich im Morgengrauen auf in den Himmel.
Die erste Wolke, die er traf, fragte er: »Kannst Du mir sagen, welche Farbe das Licht der Sonne hat? Weiß, rot oder gelb?«

Da antwortete die Wolke: »Sowohl als auch, doch weder noch. Du wirst überrascht sein. Fliege zurück zur Erde und warte einen Moment. Ich werde einen Freund bitten, es Dir zu zeigen. Denn er kennt das Licht wie kein anderer, weil er der einzige von uns ist, durch den es sogar hindurchscheint.«

Der Adler flog also zur Erde zurück und wartete. Es dauerte gar nicht lange, da fielen Tropfen aus der Wolke – und ihr Freund, der Regen, malte die Antwort im hohen Bogen an den Himmel.
www.reli.at
»Wer hätte das gedacht?!«, sprach der Adler erstaunt zu sich selbst, »Das Licht der Sonne ist weder weiß, noch gelb, noch rot – es ist bunt wie der Regenbogen. Aber wir alle sahen nur, was wir sehen wollten.«
Quelle: Astrid Müller

Und er beschloss, dem Maulwurf und dem Regenwurm davon zu berichten, sobald die beiden nach Sonnenuntergang wieder wach waren. Nur war er sich nicht ganz sicher, ob sie ihm auch wirklich glauben würden.“
Quelle: Helmut Mühlbacher
 
Ihr Lieben,

mit der Sonne verhält es sich wie mit unserem Leben.
Im Sommer des letzten Jahres sang ein kleines Mädchen aus meiner Nachbarschaft eines Nachmittags immer wieder das Lied:
„Froh zu sein, bedarf es wenig und wer froh ist ist ein König.“
www.wikipedia.org
 
Sie wandelte dann das Lied etwas ab und sang:
„Froh zu sein, bedarf es wenig und wenn ich froh bin, dann bin ich eine Königin.“

Wenn ich so etwas erlebe, dann wünsche ich mir manchmal insgeheim, noch einmal so jung, so unbeschwert, so voller Lebenslust zu sein. 
www.dksb.de
Im alten Griechenland lebte dagegen ein alter Philosoph,
der sehr negativ über das Leben dachte.


Er war der Ansicht: „Das Schlimmste, was dem Menschen passieren kann, ist, geboren zu werden, und das Beste, möglichst bald zu sterben!“
So können die Ansichten über das Leben auseinandergehen.
 
Manche Menschen sehen in dem Leben die Möglichkeit,
ihre Ziele zu erreichen und ihre Träume zu verwirklichen.

 
Manche Menschen sehen in dem Leben die Möglichkeit,
die Schönheit der Natur zu ergründen und die Freuden des Lebens zu genießen.

 
Manche Menschen sehen in dem Leben die Möglichkeit,
anderen Menschen zu helfen, Licht in das Dunkel anderer Menschen zu bringen, Liebe zu schenken, Hoffnung zu wecken.

Ich habe jetzt nur einige wenige Möglichkeiten,
das Leben positiv zu sehen, aufgezählt.


Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, das Leben zu sehen, wie es Menschen gibt.
Und jeder einzelne Mensch entscheidet in Bezug auf sein Leben darüber, ob er sein Leben positiv oder negativ gestalten möchte.

Manchmal, wenn ich in Eile bin, oder etwas gestresst bin, kann es schon einmal vorkommen, dass mir ein Teller oder ein Glas aus der Hand fällt und auf dem Küchenboden zerschellt.
 
www.porzellan-und-puppenklinik.de 
Viele Menschen glauben in solchen Augenblicken, sie seien vom Pech verfolgt oder das Leben sei nicht lebenswert, weil ihnen so etwas des Öfteren passiere.
 
Ich denke in solchen Augenblicken: „Es ist doch nur ein Teller, es ist doch nur ein Glas! Beides ist ersetzbar! Unersetzbar und viel wichtiger aber ist meine Fröhlichkeit, die durch solche Kleinigkeiten keinen Schaden nehmen darf!“

Neben all den vielen lieben und nachdenklichen Briefen, Nachrichten und E-Mails, die mich erreichen, erreichen mich auch immer wieder einige E-Mails, in denen ich als ESELSKIND beleidigt werde und mir mitgeteilt wird, es wäre besser gewesen, wenn ich in der Kindheit und Jugend noch mehr Schläge bekommen hätte und mich irgendeiner „abgemurkst“ hätte, denn so jemand wie ich verdiene es gar nicht zu leben (bezogen wird das dann auf meine Herkunft als Kind einer deutschen Mutter und einer russischen Offiziers).
Quelle: Thomas Etzensperger
 
Manche Menschen würden sich durch solche E-Mails tief gekränkt fühlen, würden vielleicht sogar depressiv werden und sprichwörtlich die Decke über den Kopf ziehen.
 
Mich entmutigen solche E-Mails nicht, denn ich bin nicht verantwortlich, dass die Menschen, die solche E-Mails schreiben, erbittert und voller Hass sind. 
Mich motivieren solche E-Mails im Gegenteil, niemals aufzugeben und weiter dafür zu kämpfen, dass diese Welt etwas heller, menschlicher und liebevoller wird.

Die wertvolle Erkenntnis aus unserer heutigen Geschichte lautet:
Das Leben ist bunt, wir müssen nur richtig hinschauen.
Das Leben hält viel Not, viele Schwierigkeiten, viel Leid und Schmerz für uns bereit,
aber im Verhältnis dazu noch viel viel mehr Freude, Liebe, Hoffnung, Zuversicht, Licht und Glück.

Ihr Lieben,
 
ich wünsche jedem Einzelnen von Euch, dass Ihr die ganze Bandbreite des Lebens in all seiner Schönheit, in all seiner Liebe, Freude und Hoffnung in Euch aufsaugen dürft. Und vergesst bitte niemals:
„Nicht der Schatten ist das Hauptelement des Lebens, sondern die Sonne.“
Wir können die Sonne leider nicht ohne den Schatten haben, aber es ist unsere ganz eigene Entscheidung, ob wir uns in den Bereich der Sonne begeben oder im Schatten verweilen.

 
Ganz liebe Grüße aus Bremen
 
Euer fröhlicher Werner


Unser Leben gleicht einem Baum!

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Ihr Lieben,

heute Abend möchte ich Euch zum Wochenende eine Geschichte von
Gabriele Ramos erzählen:

„Der Sternenbaum“

„Zunächst hielten die Gräser ihn für ihresgleichen.  Als sie den Irrtum bemerkten, war es bereits zu spät. Sie konnten den kleinen Baum nicht mehr ersticken. So versuchten sie, ihn auf andere Weise loszuwerden.
Dieser Hügel gehört uns, sagten sie. Du bist ein Fremdling. Wir wollen
Dich nicht in unserer Mitte haben. Du störst uns. Tag und Nacht redeten sie so
auf den kleinen Baum ein.
Quelle: Helmut Mühlbacher

Die Einsamkeit und unser Hass werden ihn krank machen, und schließlich wird
er sterben, dachten sie, und sie freuten sich, wenn Käfer und Raupen an dem
kleinen Baum nagten, wenn der Regen ihn zu Boden drückte und der Wind ihn
zauste.

Einmal zog ein Sturm über den Hügel. Der kleine Baum bog sich stöhnend hin
und her und seine Wurzeln klammerten sich an die aufgeweichte Erde. Als
der Sturm vorüber war, stand der kleine Baum schief da, halb aus der Erde
gerissen, die Blätter zerfetzt.

Die grauen Wolken verzogen sich, die Sonne kam hervor, irgendwo rief
zaghaft ein Vogel. Die Gräser trockneten schnell, richteten sich auf und
betrachteten den kleinen Baum.
Quelle: J. Roloff

Nun ist es um ihn geschehen, tuschelten sie. Seht nur seine Wunden.

Ich werde es euch zeigen, dachte der kleine Baum, der die Gräser schon um
ein gutes Stück überragte. Er dachte es, obwohl er sich sehr müde und
schwach fühlte. Am liebsten hätte er sich fallen lassen. Es kostete ihn all seine
Kraft, diesem Wunsch nicht nachzugeben, und er war froh, als die Dunkelheit
kam und ihn vor den Gräsern verbarg.

Warum hassen sie mich? dachte der kleine Baum. Fürchten sie, dass ich ihnen
die Sonne wegnehme? Dass sie nicht mehr genügend zur Geltung kommen, wenn
ich einmal groß und stark sein werden?

So wird es wohl sein, dachte der kleine Baum; aber er dachte auch, dass er
das gleiche Recht hätte, auf dem Hügel zu stehen wie die Gräser.


www.kefenio.de

Schlimm ist nur die Einsamkeit, dachte der keine Baum weiter. Dass ich
nichts habe, woran ich mich aufrichten kann. Er blickte zum Himmel hinauf und
entdeckte gerade über sich einen Stern.

Der kleine Baum fand, dass dieser Stern anders aussah als alle übrigen, und je länger er ihn betrachtete, desto besser gefiel ihm der Stern. Er vergaß seine Schmerzen und seine Müdigkeit und die neidischen Gräser.

Du bist schön, Stern, wagte der kleine Baum endlich leise zu sagen.
Der Stern gab keine Antwort.
Du bist sehr schön, Stern, sagte der keine Baum ein wenig lauter.
Der Stern antwortete auch diesmal nicht.
www.die-einheit.de

Er kann mich wohl nicht hören, dachte der kleine Baum. Er ist zu weit
entfernt. Wenn ich größer wäre... Unwillkürlich reckte sich der kleine Baum.
Die Sehnsucht nach dem Stern gab ihm Kraft. Er richtete sich auf, seine
Wurzeln senkten sich tiefer in die Erde.

Ich kann wachsen, Stern, flüsterte der kleine Baum. Warte nur, ich werde
Dir jeden Tag ein Stückchen näher kommen. Hat man je so etwas gehört?
zischelten die Gräser. Er will hinauf zu den Sternen. Welche Überheblichkeit! Zu
Strafe wird der nächste Sturm ihn zerschmettern.

Der kleine Baum kümmerte sich nicht um das Gerede der Gräser.
Er blickte seinen Stern an und war glücklich.

Ich liebe dich, Stern, sagte der so leise, dass die missgünstigen Gräser es
nicht hören konnten. Du kannst nicht zu mir herabsteigen, aber ich kann zu
Dir hinaufwachsen. Eines Tages werden wir uns treffen und es wird wundervoll
sein. Wenn Du reden willst, werde ich zuhören.

Wenn Du schweigen willst, werde ich meinen eigenen Gedanken nachhängen.
Wenn Du Hilfe brauchst, werde ich da sein.
Und irgendwann wirst Du mich auch lieben.

Die ganze Nacht betrachtete der kleine Baum seinen Stern und er konnte
erst schlafen, als der Stern im Tageslicht verschwunden war. Der kleine Baum
wachte nun immer in der Nacht und schlief am Tage, denn sonst hätte er ja
seinen Stern nicht sehen können. Und wenn einmal Wolken über den Himmel zogen
und den Stern verbargen, war der kleine Baum traurig.
www.wikipedia.org

Die Liebe zu seinem Stern gab dem kleinen Baum Mut und Kraft. Er wuchs,
bereitete seine Äste aus, wurde stark und groß.

So vergingen viele Jahre.

Die Stürme konnten ihm nichts mehr anhaben, ja, der Baum liebte sie nun sogar.
Es tat ihm gut, wenn ab und zu ein Sturm über den Hügel brauste und ihn
von morschen Ästen und welken Blättern befreite.

Der Baum liebte auch den Regen. Ganz besonders aber liebte er den Schnee.
Denn in jeder Schneeflocke erkannte er seinen Stern.

Doch eines Tages begriff der Baum, dass er nicht weiter wachsen konnte.
Und er begriff, dass der Stern für ihn unerreichbar war.

Da überkam den Baum eine große Schwermut. Seine Wurzeln stellten ihr
Arbeit ein, die Blätter vertrockneten, die Äste brachen ab. Bald stand der Baum
gespenstisch kahl auf dem Hügel. Nun stirbt er endlich! frohlocken die
Gräser. Der nächste Sturm wird ihn entwurzeln. Der nächste Sturm kam in der Nacht. 
mit Donner und Blitzten. Auf einmal wusste der Baum, was er tun musste, um
seinen Stern zu erreichen.
www.mygall.net

Er sammelte die ihm noch verbliebenen Kräfte, zog einen Blitz auf sich,
und im Nu brannte er lichterloh.

Zahllose kleine Sterne wirbelten hoch. Der Sturmwind trug sie hinauf, immer höher und höher, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.“
www.wikipedia.org

Ihr Lieben,

in dieser sehr besinnlichen Geschichte erkenne ich unser Leben wieder.
Unser Leben ist gekennzeichnet dadurch, dass wir in der Kindheit und Jugend um unseren Platz im Leben kämpfen müssen.

 
Oft begegnen uns in Kindheit und Jugend Menschen, die uns entmutigen wollen, die uns an unserer Entwicklung hindern wollen, die uns in unseren Wachstum hindern.
 
Aber bisweilen begegnen wir auch liebevollen Menschen in Kindheit und Jugend, die uns mit ihrer Liebe wärmen, die uns mit ihrer Zuneigung zeigen, dass wir liebenswert sind, deren Liebe dazu führt, dass unsere Hoffnungen Flügeln bekommen, dass wir und etwas zutrauen, dass wir nicht verzagen und lernen, unseren Weg zu gehen.

In der Mitte unseres Lebens erleben wir viele wunderbare Tage im Kreise unserer Familie, aber es begegnen uns auch Tage des Sturms, des Leid, der Not und der Angst.

In solchen Tagen ist es gut, sich nach einem Ziel auszurichten, zu wissen, wo man geborgen ist.
Für mich symbolisiert Gottes Hand diese Geborgenheit. Ich kann in Gottes Hand umfallen, müde werden, krank werden, versagen, aber ich kann niemals aus Gottes Hand herausfallen.

Denn auch das Ende unseres Lebens ähnelt dem Baum. Unsere Kräfte lassen nach und irgendwann ist es zeit, heimzugehen, wie mein Großvater das nannte. 

Aber das Nachlassen der Kräfte und das Älterwerden sollten uns nicht traurig stimmen, sondern wir sollten dafür dankbar sein, was das Leben uns auch an wunderbaren Tagen und Momenten geschenkt hat.

Ich wünsche Euch nun ein fröhliches unbeschwertes und dankbares Wochenende und grüße Euch alle herzlich aus dem schönen sonnigen Bremen
 
Euer fröhlicher Werner



Quelle: Karin Heringshausen






Lobe, wenn Kritik angesagt ist, und kritisiere, wenn Lob angesagt ist!

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Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

meine Geschichte und meine Gedanken zur Kritiksucht haben ein großes Echo ausgelöst. Das veranlasst mich, heute noch einmal auf die Kritik und den rechten Umgang mit ihr einzugehen.

Ich möchte aus diesem Anlass heute zwei Geschichten zum Umgang mit Kritik erzählen:
Die erste stammt von Anthony de Mello:
www.wikipedia.org.
„Dank für jede Kritik“

„Von einem Baum warf ein Affe eine Kokosnuss einem Mann an den Kopf.
Der Mann hob die Kokosnuss auf, trank die Milch, aß das Fruchtfleisch und
machte sich eine Schüssel aus der Schale.“
www.lebensmittelfotos.com

Ihr Lieben,

das fast Geniale an den Geschichten von Anthony de Mello ist, dass es ihm gelingt, mit wenigen Worten eine ganze Geschichte zu erzählen und die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Das normale Verhalten des Mannes wäre doch gewesen, wenn er sich über das Verhalten des Affen geärgert hätte, dass er sich selbst bemitleidet hätte wegen des Schmerzes, der durch den Wurf der Kokosnuss verursacht wurde.
Aber der Mann handelt ganz anders! Er begreift die Kokosnuss als eine große Chance, etwas Wertvolles darauf zu machen. 
Quelle: Astrid Müller

Die Geschichte ist vor allem ein Gleichnis, wie wir mit Kritik umgehen sollten.

Viele Menschen leider schwer darunter, wenn sie kritisiert werden, sei es in der Familie, sei es im Freundes- und Bekanntenkreis, sei es im Beruf.

Wenn diese Menschen von einer Kritik wie von einer Kokosnuss getroffen werden, dann geben sie sich ihrem Schmerz hin, fühlen sie sich schlecht und minderwertig und sind sauer auf den, der sie kritisiert hat.
www.wikipedia.org
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute den Rat geben, macht es doch wie der Mann mit der Kokosnuss:

Handelt anders, handelt zu Euren Gunsten:

Nehmt Euch vor, die Kritik an Euch anzuhören, aber dann nicht das Schlechte darin zu sehen, sondern aus jeder Kritik das zu entnehmen, dass Euch helfen kann, Euch zu verbessern.

Kritik soll nichts sein, dass uns niederdrückt, sondern jede Kritik sollte eine Stufe nach oben sein, um sich zu verbessern und die eigenen Fähigkeiten und Talente noch besser zur Geltung zu bringen.
Quelle: Karin Heringshausen

Und nun noch eine Geschichte, wie wir Kritik üben sollten, denn es wurde zu meiner Geschichte zur Kritiksucht ein Kommentar geschrieben, in der der liebe Leser fragt, ob berechtigte, gute Kritik denn erlaubt sei. Ich möchte diese Nachfrage mit einem Zitat und einer eigenen Geschichte beantworten:

„Kritisieren, wenn die Zeit für Kritik ist,
und Loben, wenn die Zeit für Lob ist –
das kann doch jeder!
Versuche doch einmal das Gegenteil:
Kritisiere, wenn die Zeit für Lob ist,
und lobe, wenn die Zeit für Kritik ist –
und Du wirst ein kleines Wunder erleben.“

Alexander Rykow


Ihr Lieben,
 
Ich möchte Euch eine Geschichte erzählen, die ich selbst erlebt habe:
„Zoran Zivkovic und das Messer im Bauch“
Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre war ich Dozent in Göttingen an der Universität Göttingen und in meiner Freizeit trainierte ich Jugendmannschaften im Handball.
Um mich fortzubilden, besuchte ich jedes Jahr die sogenannte
„Freiburger Handballschule“.
Bei der Freiburger Handballschule handelte es sich um ein einwöchiges Seminar, das jedes Jahr in Freiburg stattfand. Das Besondere an dieser Handballschule war, dass dort Seminare für Jugendtrainer wie mich angeboten wurden, aber auch Seminare für Herren- und Damentrainer und Seminare für Bundesligatrainer Damen und Herren und Nationaltrainer Damen und Herren aus den verschiedenen Ländern.
Ich habe dann immer das Jugendtrainerseminar besucht.

Abends, wenn alle Seminare beendet waren, zogen die Bundesliga- und Nationaltrainer noch in die Restaurants und Kneipen, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. 
www.wikipedia.org

Ich habe mich dann immer ganz frech mit an die Tische dieser Trainer gesetzt und meinen Mund gehalten, denn jeder dieser Trainer hatte ja unendlich viel mehr Ahnung von Handball als ich.

Wenn dann die richtigen Trainer beisammensaßen, die im Alltagsgeschäft keine Konkurrenten waren, - z.B. ein Bundesligatrainer Damen, ein Bundesligatrainer Herren und ein Nationaltrainer irgendeines Landes -, dann haben die sich in den Nächten, wenn der Alkohol schon etwas die Zunge gelockert hatte, gegenseitig häufig ihre Tricks verraten und da konnte ich oft in einer Nacht mehr lernen als in 10 Jahren in der Sporthalle!

Bei einer solchen Gelegenheit lernte ich Zoran Zivkovic kennen, den Trainer des damaligen jugoslawischen Handballweltmeisters.
Eines Abends fragte er mich, was für eine Mannschaft ich trainieren würde und ich erzählte begeistert von meinen Jugendmannschaften und besonders von meiner sehr guten B-Jugend, die in der höchsten Jugendspielklasse, der Oberliga, spielte.

Zoran Zivkovic fragte mich dann in einem gebrochenen Deutsch:
„Was Du machen, wenn es läuft mit Mannschaft schlecht?“
Ich antwortete:
"Dann kann ich sauer werden und kritisiere die Mannschaft und dann scheuche ich die Mannschaft durch die Halle und lasse sie besonders hart trainieren.“
Zivkovic fragte weiter: „Und was Du machen, wenn es läuft mit Mannschaft gut?
Ich antwortete:
Dann freue ich mich und lobe die Mannschaft und lade sie z.B. zum Pizzaessen ein.“

Ich höre noch heute die Antwort von Zoran Zivkovic, weil sie sich mir so unauslöschlich eingebrannt hat:
„VÖLLIG FALSCH!
 
Wenn es läuft mit Mannschaft schlecht, du musst sein ganz lieb zu Mannschaft und sie streicheln und ihre gute Anlagen und Fähigkeiten loben.
Aber wenn es läuft mit Mannschaft gut, Du musst nehmen Messer und stoßen in Bauch!“ 
Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,

in dem Augenblick habe ich begriffen, wie man Weltmeister macht und wie man Menschen, auch gerade junge Menschen motivieren kann.
Ihr wisst, dass ich ein ganz großer Freund davon bin, Kinder und Jugendliche durch ein Lob zu ermutigen, aber sicher muss auch ab und zu berechtigte Kritik sein.

Ich habe aber festgestellt, dass Lob und Kritik viel wirkungsvoller sind, wenn man den Zeitpunkt, zu dem man lobt und kritisiert, anders wählt.

Loben, wenn Lob angebracht ist, und Kritisieren,
wenn Kritik angebracht ist – das kann doch jeder!
www.dksb.de

Versucht es doch bei Euren Kindern und Enkelkindern einmal umgekehrt:

Wenn es mit Euren Kindern und Enkelkindern schlecht läuft, dann steht fest zu ihnen, dann vertraut ihnen, dann schützt sie, haltet Euch mit Kritik zurück und lobt dagegen ihre ansonsten guten Fähigkeiten!
Wenn es aber mit Euren Kindern und Jugendlichen gut läuft, dann ist es die Zeit, auch einmal eine sachliche Kritik anzubringen an Dingen, die Euch nicht gefallen.

Probiert es aus, einmal umgekehrt zu handeln, und Ihr werdet ein kleines Wunder erleben!

Ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen direkt aus meinem Strandkorb

Euer heiterer Werner vom Weserstrand
Quelle: Karin Heringshausen

Ich möchte mich ändern, aber es gelingt mir nicht!

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Quelle: Helmut Mühlbacher

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“
Mahatma Gandhi



Ihr Lieben,

ich bekam in diesen Tagen auf Facebook eine Nachricht eines lieben Lesers.
Dieser Leser teilte mir sehr traurig mit, dass er so gerne anderen Menschen vertrauen möchte, dass er so gerne sein Leben verändern möchte, dass er so gerne sich selbst verändern möchte, dass ihm das aber aufgrund der Lasten, die er aus seiner Vergangenheit mit sich herumschleppe, nicht gelinge, und er fragte mich, wie er sein Ziel erreichen können, fröhlich, vertrauensvoll und frei leben zu können.

Da mir immer wieder Menschen begegnen, die ihr Leben ändern möchten, also sich selbst ändern möchten, denen das aber nicht gelingt, möchte ich darauf heute mit zwei Geschichten eingehen.

Die erste Geschichte, die ich Euch heute Abend erzählen möchte, stammt von Christoph Georges:
„Der Zirkusbär“
"Es war einmal ein Zirkusbär. Sein Zuhause bestand aus einem kleinen Käfig.
Er war bereits in einem solchen Käfig geboren worden und verbrachte seine Freizeit damit, in diesem Käfig zehn Schritt vorwärts zu machen und wieder zehn Schritte rückwärts.
www.abendblatt.de
Irgendwann beschloss der Zirkusdirektor, den Zirkus aufzugeben, da er nur noch Verluste machte. Er fuhr mit den Bären in den Wald, stellt den Käfig ab und öffnete die Tür, bevor er abfuhr.
Der Bär steckte die Nase aus der offenen Käfigtür.
Nun stand ihm die Welt offen für ein Leben als ein freier Bär.

Der Bär sprang aus dem Käfig. Er stapfte einen Schritt vorwärts, vier, sechs, acht, neun... Aber nach dem zehnten Schritt ging der Bär wieder zehn Schritte rückwärts..." 
 
Ihr Lieben,

es gab Zeiten in meinem Leben, - zum Glück sind sie schon lange her - da ähnelte ich dem Bär aus unserer Geschichte. Ich stand vor großen notwendigen befreienden Veränderungen in meinem jungen Leben und hatte doch gleichzeitig große Angst davor.

Viele Menschen, denen ich in meinem Alltag begegne, sind eingesperrt in die Zwänge ihres Lebens und träumen von der großen Freiheit.
Wenn wir Menschen wie Karlheinz Böhm oder Mutter Theresa bewundern, dann tun wir das nicht nur, weil sich diese Menschen für etwas Gutes einsetzen, weil sie sich gegen Hunger und Armut in der Welt engagieren, sondern wir bewundern solche Menschen auch deshalb, weil tief in uns die Sehnsucht schlummert, auch einmal aus den eingefahrenen Gleisen unseres Lebens auszubrechen, so wie das Karlheinz Böhm und Mutter Theresa getan haben.

Viele Menschen aber, welche die Gelegenheit haben, etwas in ihrem Leben zu verändern, glauben, sie könnten oder müssten von einem Tag auf den anderen große Veränderungen in ihrem Leben durchführen.

Das aber ist ein ganz großer Irrtum.
Veränderungen brauchen Zeit. 

Ich möchte dazu ein humorvolles Beispiel nennen:
Wir alle laufen auf unseren Füßen, weil wir das so gelernt haben.
Wenn es nun plötzlich Mode würde, nicht mehr auf den Füßen zu laufen, sondern auf den Händen, würden wir längere Zeit brauchen, bis uns das gelingen würde.

Wenn wir uns aber wirklich verändern wollen, dann müssen wir vor allem eine Entscheidung fällen, denn nur dann wenn wir wirklich den Willen haben, uns zu verändern, wird es uns gelingen. 

Wenn wir diesen Willen, diesen Wunsch nicht in ins spüren, dann hat macht es keinen Sinn, dass wir uns auf den Weg zu unserem ersehnten Ziel machen, dann werden wir unterwegs ermüden, dann werden wir nicht durchhalten, dann werden wir aufgeben.

Was ich mit dem Wunsch, dem Willen, sich zu verändern, meine, das möchte ich mithilfe einer Geschichte von Volker Knehr verdeutlichen:

„Mein Wille ist zu schwach“

„Vor langer Zeit kam einmal ein Schüler zu seinem Meister, der völlig in sich gekehrt an einem Brunnen saß, und fragte ihn:
 
"Meister, ganz gleich, was ich tue, mein Wille ist einfach nicht stark genug, um das zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe. Immer wieder werde ich schwach und verfalle in alte Gewohnheiten. Sag mir, habe ich nicht genügend Willensstärke?“

Der Meister antwortete: „Doch du hast mehr als genug Willensstärke, um all das erfolgreich abzuschließen, was immer Du wirklich möchtest. Du musst nur prüfen, ob Du deine Vorhaben auch wirklich erreichen willst – möchten reicht hierbei nicht aus!“ 
Quelle: Astrid Müller

Der Schüler schaute seinen Meister mit großen Augen an und fragte: „Ich habe also genug Willenskraft. Wenn ich aber dennoch meine Vorhaben nicht realisieren kann, bedeutet das, dass ich dafür nicht genügend Willen entwickeln kann?“

 „Ja, möglich“ – antwortet der Meister.
Darauf der Schüler: „Wie kann ich nun erkennen, ob meine Willenskraft stark genug ist für meine Ziele, woran kann ich das erkennen?“

Der Meister forderte den jungen Schüler auf, sich neben ihn zu setzen, was dieser auch tat. Er packte seinen Schüler an den Haaren und tauchte ihn mit dem Kopf in den mit Wasser gefüllten Brunnen und zwar so lange, bis er fast erstickte.
Röchelnd, geschockt und völlig verwirrt schaute der Schüler nach diesem Unterfangen seinen Meister an und fragte: „Aber Meister, weshalb hast Du das getan?“, worauf dieser erwiderte:
 
„Mein lieber Freund, wenn Du Deine Vorhaben mit derselben Willenskraft erreichen möchtest, wie Du soeben Luft bekommen wolltest, dann weißt Du, dass Deine Willensstärke ausreichend ist!“
www.wallpaperstock.net

Ihr Lieben,

immer wieder werde ich in Briefen, E-Mails und Nachrichten dafür gelobt, dass ich den Weg von misshandelten, missbrauchten, gedemütigten und gefolterten Kind und Jugendlichen zu einem fröhlichen Erwachsenen geschafft habe.

Ich möchte heute einmal nicht von den lieben Menschen sprechen, die mir dabei geholfen haben, sondern versuchen, zu verdeutlichen, welche Schritte ich gegangen bin, die mich meinem Ziel, ein fröhlicher Mensch zu werden, nähergebracht haben:

Ich komme dazu noch einmal auf eine Szene im Fahrradkeller meines Gymnasiums zurück, von der ich Euch schon das eine oder andere Mal berichtet habe. Ich war damals 15 Jahre alt. Man hatte mich wieder einmal dorthin verschleppt und mir den nackten Po brutal mit dünnen Stöckern versohlt, als eines der beteiligten Mädchen auf die Idee kam, mich mit einem im Fahrradkeller liegenden Besenstiel zu vergewaltigen.
Quelle: Thomas Etzensberger

Wenn man solche Misshandlungen und eine solche Vergewaltigung erlebt hat, dann ist da kein Platz für Vertrauen zu den Menschen, da ist da kein Platz für Freude, für Liebe, für Hoffnung, für Zuversicht.

Mit Ausnahme der wenigen lieben Menschen, die mir in Kindheit und Jugend begegneten, hielt ich alle anderen Menschen für Ungeheuer, für Wesen, deren einziger Wunsch es war, mir zu schaden, mir weh zu tun, mich zu vernichten.
Das entsprach zwar nicht der Realität, aber tief in mir war nur Dunkelheit, nur Misstrauen, nur Ablehnung, nur Zorn und Wut.

Von meinem Jugendfreund Hans-Christoph lernte ich dann eine der wichtigsten Wahrheiten:

„Man kann eine schlechte Gewohnheit nur dadurch ändern,
dass man sie durch eine gute Gewohnheit ersetzt!“

Negativ zu denken, alles nur „schwarz“ zu sehen, allen Menschen mit Misstrauen zu begegnen, keine Freude zu empfinden – all das ist auch eine Gewohnheit, denn bei alle dem, was ich in Kindheit und Jugend erlitten habe, habe ich mir mit der Zeit angewöhnt, negativ zu denken, Misstrauen zu empfinden, niemandem zu trauen, traurig zu sein.

Wenn wir uns also verändern wollen, dann müssen wir unsere Gewohnheiten ändern.
 
Ich habe mich nach meiner Kindheit und Jugend mit Unterstützung anderer Menschen auf meinen neuen Weg gemacht:
Begegnete ich vorher allen Menschen mit Misstrauen, so nahm ich mir vor, jedem Menschen, dem ich im Alltag begegnete, zu vertrauen. Stand ich einem Menschen gegenüber, so sagte ich innerlich zu mir: „Ich will Dir vertrauen!“ und das habe ich still innerlich wiederholt.

Natürlich habe ich mich nicht sofort verändern, natürlich bin ich noch sehr,s ehr oft gescheitert, natürlich bin ich noch oft in meinen alten Fehler verfallen, allen Menschen zu misstrauen, aber je öfter ich mir vornahm, anderen Menschen zu vertrauen, je öfter ich dem anderen in meinem Inneren zurief: „Ich will Dir vertrauen!“, desto öfter gelang es mir.

Wer sich verändern möchte und auf den schnellen Erfolg aus ist, sollte gar nicht erst damit beginnen, sich zu verändern. Ich möchte das mit einer Eiche vergleichen. Wer einmal eine Eichel in seinem Garten eingegraben hat und gewartet hat, bis daraus eine junge Eiche wird, der weiß, wie lange das dauert.

Das Gleiche gilt für uns, wenn wir uns verändern wollen:
 
Ich wünsche Euch allen viel Mut, viel Zuversicht und ganz viel Hoffnung für Eure Veränderungen und ich grüße Euch herzlich aus sonnigen Bremen

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Was 1.000 Murmeln mit Deinem Leben zu tun haben

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine kleine Geschichte über den Wert der Zeit erzählen von Jeffrey Davis, aus dem Englischen übersetzt von Ingo Schmidt:
„1.000 Murmeln“
www.wikipedia.org
„Je älter ich werde, desto mehr genieße ich den Samstagmorgen.
Vielleicht ist es die Ruhe und der Frieden, wenn man der erste ist, der aufgestanden ist oder es ist die grenzenlose Freude, nicht an der Arbeit sein zu müssen. Auf jeden Fall sind mir die ersten Stunden des Samstagmorgens die liebsten.

Vor ein paar Wochen schlurfte ich in meinen Hobby-Keller, eine dampfende Tasse Kaffee in der einen Hand und die Zeitung in der anderen. Was als ein typischer Samstagmorgen begann, verwandelte sich in eine jener Lehren, die das Leben anscheinend von Zeit zu Zeit für einen bereit hält. Lassen Sie mich Ihnen davon erzählen.

Ich schaltete mein Funkgerät ein und suchte einen guten Kanal, um einem der üblichen Samstagmorgen-Gespräche im Funknetz zuzuhören. Dabei stieß ich auf einen Kanal mit ganz klarem Empfang, auf dem ein älter klingender Mann mit einer sehr angenehmen und vollen Stimme sprach. Sie wissen schon, diese Art von Stimme, bei der man meint, er müsste Radiomoderator sein. Er erzählte irgendjemandem etwas über „1000 Murmeln“.
www.thiecom.de
Ich wurde neugierig, blieb auf dem Kanal und begann zuzuhören, was er zu sagen hatte. „Nun, Tom, es hört sich so an als hättest Du sehr viel Arbeit und Stress in Deinem Beruf. Ich bin sicher, Du wirst gut bezahlt, aber es ist eine Schande, so lange von Familie und Kindern getrennt zu sein. Es ist nicht in Ordnung, dass ein junger Mann 60 oder 70 Stunden die Woche arbeiten muss, um sich und seine Familie über die Runden zu bringen. Zu schade, dass Sie den Auftritt Ihrer Tochter beim Tanzwettbewerb verpasst haben.“
Er fuhr fort: „ Ich möchte Ihnen etwas erzählen Tom, etwas, das mir selber geholfen hat, meine eigenen Prioritäten im Blick zubehalten.“ Und dann begann er seine Theorie mit den „1000 Murmeln“ zu erklären.

„Eines Tages setzte ich mich hin und begann, ein bisschen zu rechnen. Der Durchschnittsmensch lebt ungefähr fünfundsiebzig Jahre. Ich weiß, einige leben etwas länger, andere sterben etwas früher, aber im Durchschnitt leben die Leute ungefähr fünfundsiebzig Jahre.

Jetzt multiplizierte ich 75 Jahre mal 52 Wochen pro Jahr, und ich kam auf 3900, die Zahl der Samstage, die der Durchschnittsmensch in seinem kompletten Leben hat.
Hören Sie gut zu, jetzt komme ich zum wichtigsten Teil.

Es dauerte bis ich 55 war, um das in allen Details zu durchdenken“, fuhr er fort. „Bis
dahin hatte ich also schon mehr als 2800 Samstage erlebt. Ich erkannte, dass ich, wenn ich 75 Jahre alt werden würde, nur noch etwa 1000 Samstage hätte, um sie zu genießen.

Und so ging ich zu einem Spielwarengeschäft und kaufte jede einzelne Murmel, die sie hatten. Am Ende musste ich drei Spielzeuggeschäfte besuchen, um meine 1000 Murmeln zusammen zu bekommen. Ich nahm sie mit nach Hause und stellte sie mir in einem großen Glas in meinem Hobby-Keller in das Regal neben meinem Funkgerät. Seitdem habe ich jeden Samstag eine Murmel aus dem Glas genommen und weggeworfen.

Und indem ich beobachten konnte, wie die Murmeln immer weniger wurden, fiel es mir leichter, mich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Es gibt nichts, was beeindruckender ist, als zu sehen, wie die Zeit, die man auf der Welt zur Verfügung hat, verrinnt, um sich an die wirklich wichtigen Dinge zu erinnern und seine Prioritäten richtig zu setzen.

Bevor ich mich verabschiede und mit meiner wundervollen Frau in die Stadt zum
Frühstücken gehe, möchte ich Ihnen noch etwas erzählen.  
Ich habe heute, an diesem Morgen, meine allerletzte Murmel aus dem Glas genommen.      
Quelle: Karin Heringshausen
          
 
Mir scheint, wenn ich es bis nächsten Samstag schaffe, habe ich etwas zusätzliche Zeit geschenkt bekommen. Und wenn es etwas gibt, das wir alle gut gebrauchen können, dann ist es wohl etwas zusätzliche Zeit.

Es war nett, Tom, Sie hier zu treffen. Ich hoffe, dass Sie mehr Zeit mit Ihrer Familie
verbringen, und ich hoffe, Sie mal wieder hier auf dem Kanal zu treffen.“

Er verabschiedete sich.
Man hätte auf dem Kanal eine Stecknadel fallen hören können, als dieser Funker sich verabschiedet hatte. Ich glaube, dass er uns allen sehr viel zum Nachdenken gegeben hatte.


Ich hatte vorgehabt, an diesem Samstag etwas an meiner Funkantenne zu basteln und dann am Nachmittag mit ein paar anderen Funkern an der nächsten Ausgabe unserer Vereinszeitung zu arbeiten. Statt dessen ging ich nach oben, weckte meine Frau mit einem Kuss und sagte „Komm Liebling, wir nehmen die Kinder mit und fahren in die Stadt, ich lade euch ein zu einem schönen Frühstück.“

„Wie kommt das?“ fragte sie mit einem Lächeln.
„Oh, nichts Besonderes, aber es ist lange her, dass wir einen Samstag zusammen mit den Kindern verbracht haben. Ach ja, können wir an einem Spielzeugladen anhalten? Ich muss mir noch ein paar Murmeln kaufen…“
Worauf es wirklich ankommt
Quelle: Astrid Müller
 
Ihr Lieben,

ich wünsche Euch, dass Ihr Euch in Eurem Leben Zeit nehmt für die Dinge,
die wirklich wichtig sind in Eurem Leben:

Ich wünsche Euch eine wunderbare Reise mit Eurer Partnerin, Eurem Partner,
die ihr schon immer einmal machen wolltet.

Ich wünsche Euch einen Ausflug mit Euren Kindern und Enkelkindern, 
www.dksb.de

auf den Ihr Euch schon lange gefreut habt.

Ich wünsche Euch, dass Ihr Zeit findet,
an Eure eigenen Bedürfnisse zu denken.

Ich wünsche Euch, dass Ihr Ruhe findet,
um auszuruhen, neue Kräfte zu tanken,
Eure Seele baumeln zu lassen und einfach fröhlich zu sein.

Ich wünsche Euch „unnütze“ Zeit,
Zeit zum Genießen, die nicht auf einen Nutzen ausgerichtet ist.

Ich wünsche Euch Zeit zum Kuchenbacken in der Gemeinschaft Eurer Familie.

Ich wünsche Euch ein schmackhaftes Grillen mit guten Gesprächen.

Ich wünsche Euch noch ganz viele Samstage und den Älteren unter Euch noch mindestens 1.000 Murmeln = 1.000 Samstage.
www.wikipedia.org

Ihr Lieben,

seid herzlich zum Wochenende aus Bremen gegrüßt. Ich wünsche Euch Zeit zum Genießen, Zeit zum Fröhlichsein, Zeit zum Entspannen, Zeit für Euch, Zeit für Eure Lieben.

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Liebe ist wie ein Eis mit Schlagsahne

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,


heute möchte ich Euch eine Geschichte von Christoph Georgeserzählen:
„Die Blume und das Wasser“
www.stern.de
In einem Land weit hinter dem Horizont lebte einst eine wunderschöne Blume.
Diese Blume hatte ganz besondere Eigenschaften:

 
Ihre Blätter zeigten sich immer in einem satten Grün und ihre wundervollen Blüten verwelkten nie und sie konnte, wenn sie wollte, ihren Standort beliebig wechseln.
Wenn sie ihre Augen schloss, ganz tief in sich ruhte und ganz intensiv an den Ort dachte, an dem sie sein wollte, dann dauerte es keine fünf Minuten und sie befand sich dort.


Sie hatte eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann,
allerdings fühlte sie sich einsam.


Eines Tages aber verliebte sie sich in das Wasser eines vorbeirauschenden Baches und weil die beiden sich gut verstanden, wurden sie gute Freunde.
Die Blume brachte immer mehr Blüten hervor, man sah ihr an, dass sie verliebt war, und die Menschen kamen von weit her angereist, um die Blume mit ihrem satten Grün und dem Meer an Blüten zu bewundern.

Dass die Blume verliebt war, das spürten die Menschen, denn von der Blume ging ein wundervoller Duft aus. Denn so wie beim Menschen, wenn er verliebt ist, die Hormone verrückt spielen, so strömen die Blumen ihre wohlriechenden Düfte aus, wenn sie verliebt sind.


Auch das Wasser, das täglich an der Blume vorüberrauschte, entwickelte tiefe Gefühle für die Blume Es verstrichen Tage, ja sogar Monate, bis die Blume sich ein Herz fasste und den Mut entwickelte, dem Wasser seine Liebe zu gestehen und so sprach sie voller Inbrunst zu dem Wasser: „ICH LIEBE DICH!“ Und das Wasser antwortete mit einem feinen Lächeln: „ICH LIEBE DICH AUCH!“

In den kommenden Wochen und Monaten sagte die Blume regelmäßig zu dem Wasser: „ICH LIEBE DICH“ und ebenso regelmäßig antwortete das Wasser:
„ICH DICH AUCH!“
www.familie-luyken.de


Einige Zeit später wurde die Blume sehr krank , das Grün ihrer Blätter verfärbte sich, ihr Blüten verwelkten und kein betörender Duft umfing sie mehr. Es dauerte gar nicht lange und sie wurde bettlägerig und schließlich war sie so krank, dass sie dem Sterben nahe war.


Angestrengt und mit ihren letzten Kräften und wohl wissend, dass sie nun sterben würde, flüsterte sie dem Wasser ein letztes Mal zu: "ICH LIEBE DICH WIRKLICH!"
Das berührte das Wasser tief in seinem Herzen und es rief einen Arzt zur Hilfe.
Der Arzt kam und untersuchte die Blume und schließlich sagte er dem Wasser, dass er für die Blume nichts mehr tun könne und sie jeden Moment sterben könne.

Der Wasser fragte tief traurig, was die Blume denn für eine schreckliche Krankheit habe. Der Arzt antwortete: "Die Blume hat keine Krankheit, sie ist einfach verdurstet , Du hast ihr kein Wasser zu Trinken gegeben."
 
In dem Augenblick wurde dem Wasser klar, dass ein dahingehauchtes „ICH LIEBE DICH!“ nicht ausreicht, dass die Liebe nicht nur aus Worten, sondern vor allem aus Taten besteht.“


Ihr Lieben,


an die Stelle meiner eigenen Gedanken möchte ich die Gedanken von Professor Tobias Brocher stellen, eines wundervollen Professors, den ich während meines Studiums in den USA kennenlernen durfte. Seine Gedanken stammen aus dem Jahr 1970, aber sie haben nichts von ihrer Aussagekraft verloren und sind noch genauso aktuell wie damals:


"Wir brauchen neue Botschafter der Liebe, die Gott nicht als Reklameplakat vor sich hertragen mit dem Anspruch, ihn für sich alleine und damit das Anrecht auf größere Bedeutung gewonnen zu haben.


Wir brauchen Menschen, die bereit sind, sich notfalls für verrückt erklären zu lassen, weil sie etwas tun, das doch „kein vernünftiger Mensch“ tun würde, nämlich sich selbst, seine kostbare Zeit und seine Geduld und Liebe zu geben auf die Gefahr hin, verachtet, gehänselt und zunächst erfolglos zu sein.


Es sind Menschen wie Du und ich, keine Berühmtheiten, keinen wandelnden Wörterbücher und Nachschlagewerke, die alles wissen, Menschen, die sich nicht scheuen, offen zu sagen: „Das weiß ich nicht, lass uns zusammen nachdenken“, oder: „Lass uns Franz fragen, vielleicht weiß er es.“


Wir brauchen Menschen, die bereit sind, zu sagen: „Ja, das kenne ich, was Du da schilderst, aber ich weiß nicht, ob der Weg, den ich gefunden habe, auch Dein Weg sein kann. Lass uns miteinander ansehen, was sich ändern ließe.“


Niemand soll sagen, dass es diese Menschen nicht gibt.
Sie sind überall da, aber wir missachten, was sie täglich tun.
Da ist das Ehepaar am Zeitungsstand. Jeden Tag hören die beide zu, Hunderten von Geschichten, die im Vorbeigehen erzählt werden, Sorgen, Krankheiten, Zweifeln, Schicksalen, Ärger.

Sie drängen sich nicht auf und doch rückt ein Wort hier und da manches zurecht, gibt ein Trost neue Hoffnung, entlastet ein Witz vom Ärger.

Da ist die geduldige Postbeamtin am Schalter, die zweimal erklärt, welche Marke auf welchen Brief muss, und dennoch die Geschichte vom Sohn anhört, der so viele Schwierigkeiten hat im fremden Land und hoffentlich bald zurückkommt.  

Da sind die anderen drei in der Reihe, die ihre Eile und Ungeduld verlieren, weil sie begreifen, wie wichtig es für diese einsame alte Mutter ist, einmal in der Woche jemandem ihr Herz ausschütten zu können.

Da ist die berufstätige Witwe mit ihren zwei Kindern, die weiß, dass ihre Nachbarin nicht über den Tod ihres Mannes hinwegkommen kann und sich vor einem einsamen Alter fürchtet. Trotz ihrer Müdigkeit macht sie einen Tee und lädt die Nachbarin ein, wenn die Kinder im Bett sind, ohne Fernsehen, ohne Radio. Ganz still sitzen die beiden da und die Nachbarin ist getröstet.


Da ist der Elektriker, der nur eben eine Leitung reparieren wollte und schon drei Aufträge warten hat, die er kaum schaffen kann, und erhört dennoch zu, wie der alte Herr zögernd nach langem Herumgehen sagt: „Sie erinnern mich so an meinen Sohn, der war auch Elektriker bei der Marine, auf einem U-Boot.“ 
Quelle: Astrid Müller
Und dann schaut er sich die Bilder an, eine Viertelstunde lang, und lauscht den Hoffnungen und der Trauer. Und der alte Herr ist getröstet. Sein Leben ist plötzlich viel leichter geworden.
Aber der Elektriker erwartet kein Trinkgeld, er spürt den tiefen, bewegten Dank beim  Handschlag zum Abschied.

Es gibt Hunderte von solchen Beispielen, die sich täglich vor unseren Augen und Ohren ereignen – und wir glauben, es gäbe keine Liebe mehr unter den Menschen?

Wären wir selbst bereit, sie zu geben, in so alltäglicher Form, ohne große Spenden, nur den kleinen passenden Betrag zur Teilstrecke?

Nur wenn wir selbst beginnen zu tun, was wir von Anderen erwarten, und Anderen nicht zürnen oder sie moralisieren, wenn sie noch nicht begriffen haben, wie wichtig dieser kleine Funken in unser aller Leben ist, wird sich dieses Leben ändern.

Nur wenn wir endlich beginnen, wieder Achtung vor den Menschen und einem Menschenleben zu haben, gleichgültig, ob hoch oder niedrig, werden wir die Macht der Liebe begreifen!!!

Es ist ein Wagnis, in dieser erkaltenden Welt zur Liebe zu ermutigen. Und doch ist sie das einzige Mittel, das uns helfen könnte, jene Mauern niederzureißen, die wir gegeneinander aufgebaut haben." 
www.tagesspiegel.de

Ihr Lieben,


zu einem geliebten Menschen zu sagen: „ICH LIEBE DICH!“ist etwas ganz Wundervolles, Besonderes und Wertvolles. Deshalb sollten wir unserer Partnerin, unserem Partner diese Wort regelmäßig zurufen.
 
Wenn wir unseren eigenen Kindern und Enkelkindern zurufen: „ICH HABE DICH LIEB!“, so wird das ihre Seele stärken und ihrem Herzen Flügel verleihen. Deshalb sollten wir diese Worte unseren Kindern und Enkelkindern immer wieder einmal zurufen.


Dabei würden wir aber eines nicht vergessen:
Worte der Liebe ohne Taten –
das ist wie ein Bach ohne Wasser
Worte der Liebe ohne Taten– das ist wie ein Leuchtturm ohne Licht
Worte der Liebe ohne Taten – das ist wie eine Kerze ohne Streichholz
www.zuendhoelzer.ch
Worte der Liebe ohne Taten– das ist wie ein Gulaschsuppe ohne Gulasch
Worte der Liebe ohne Taten – das ist wie ein Eisbecher ohne Eis
Worte der Liebe ohne Taten– das ist wie ein Grill ohne Fleisch
Worte der Liebe ohne Taten – das ist wie ein Auto ohne Räder


Ich wünsche Euch einen liebevollen Nachmittag und Abend und ganz viele Freude in 
Euer Herz und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Gönnt Euch bei dem schönen Wetter ein leckeres Eis!

Euer fröhlicher, Eis schleckender Werner
www.4ever.eu


Liebe kann einen Riesen besiegen!

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Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
 
heute möchte ich Euch ein Märchen von Oskar Wilde erzählen
„Der selbstsüchtige Riese“

„Wenn die Kinder am Nachmittag aus der Schule kamen, gingen sie für gewöhnlich in den Garten des Riesen, um dort zu spielen. Es war ein großer, wunderschöner Garten mit weichem grünen Gras. 
www.sagen.at
Hier und da standen prächtige Blumen sternengleich auf der Wiese, außerdem zwölf Pfirsichbäume, die im Frühjahr zarte Blüten in rosa und perlweiß hervorbrachten und im Herbst reiche Frucht trugen. Die Vögel saßen in den Bäumen und sangen so lieblich, dass die Kinder im Spiel innehielten, um ihnen zuzuhören. "Wie glücklich sind wir doch hier!", riefen sie einander zu.
www.bio-gaertner.de
Eines Tages kam der Riese zurück. Er hatte seinen Freund besucht, den Menschenfresser von Cornwall, und er war sieben Jahre lang bei ihm geblieben. Nachdem die sieben Jahre vergangen waren, hatte der Riese all das gesagt, was zu sagen war; seine Gesprächsbereitschaft war nämlich begrenzt, und so entschied er sich dafür, in sein eigenes Schloss zurückzukehren.
Als er dort ankam, sah er die Kinder in seinem Garten spielen.
www.dksb.de
"Was macht ihr hier?", schrie er mit äußerst mürrischer Stimme und die Kinder liefen verängstigt davon. "Mein eigener Garten ist immer noch mein eigener Garten", sagte der Riese, "das muss jeder einsehen, und ich werde niemals jemandem außer mir selbst erlauben, darin zu spielen". Und so errichtete er eine hohe Mauer rings um den Garten und stellte ein Warnschild mit den folgenden Worten auf: Unbefugten ist der Zutritt bei Strafe verboten! - Er war wirklich ein sehr selbstsüchtiger Riese.
www.alleschilder.de
 
Die armen Kinder hatten von nun an keinen Ort mehr, wo sie spielen konnten. Sie versuchten auf der Straße zu spielen, aber diese war sehr staubig und voll mit spitzen Steinen, und das gefiel den Kindern nicht. Immer wieder schlenderten sie nach dem Unterricht um die hohe Mauer herum und sprachen von dem herrlichen Garten, der dahinter verborgen lag. "Wie glücklich waren wir doch dort", sagten sie zueinander.

Dann kam der Frühling und überall - landauf, landab - waren kleine Blüten zu sehen, und junge Vögel zwitscherten vergnügt. Nur im Garten des selbstsüchtigen Riesen war immer noch Winter.
Die Vögel wollten dort nicht singen und die Bäume vergaßen zu blühen, weil keine Kinder mehr da waren.


Einmal streckte eine wunderschöne Blume ihren Kopf aus dem Gras heraus, aber als sie das Hinweisschild sah, hatte sie so großes Mitleid mit den Kindern, dass sie sich sofort wieder in den Boden zum Schlafen zurückzog. Die einzigen, denen der Garten noch gefiel, waren der Schnee und der Frost. "Der Frühling hat diesen Garten vergessen", riefen sie erfreut, "wir werden das ganze Jahr über hier bleiben". 
www.texthilfe.de
Der Schnee bedeckte das Gras mit seinem dicken weißen Mantel und der Frost ließ alle Bäume silbern erscheinen. Dann luden sie den Nordwind ein, ihnen Gesellschaft zu leisten - und er kam. Er war in warme Felle gehüllt, brüllte unaufhörlich durch den Garten und blies die Schornsteinbleche hinunter. "Welch ein herrlicher Platz", schwärmte er, "wir sollten den Hagel bitten, uns zu besuchen". Und der Hagel kam. 

Jeden Tag prasselte er drei Stunden lang auf das Dach des Schlosses, bis er fast alle Ziegel zerstört hatte, und danach sauste er, so schnell er konnte, quer durch den Garten. Er war ganz in grau gekleidet und sein Atem war so kalt wie Eis.


"Ich kann nicht verstehen, warum der Frühling in diesem Jahr so spät kommt", sagte der selbstsüchtige Riese, als er an dem Fenster saß und in seinen kalten weißen Garten blickte; "ich hoffe, dass sich das Wetter bald ändert".


Aber es kamen weder Frühling noch Sommer. Der Herbst beschenkte jeden Garten mit goldenen Früchten, nur den Garten des Riesen sparte er aus. "Er ist zu selbstsüchtig", sagte der Herbst. So war anhaltender Winter im Garten; und der Nordwind, der Hagel, der Frost und der Schnee tanzten im Wechsel zwischen den Bäumen herum.


Eines Morgens lag der Riese wach in seinem Bett, als er eine wunderschöne Musik hörte. Sie klang so lieblich in seinen Ohren, dass er dachte, es könnten nur die Musiker des Königs sein, die vorbeizögen. In Wirklichkeit aber war es nur ein kleiner Hänfling, der draußen vor seinem Fenster sang; aber es war so lange her, seit er einen Vogel in seinem Garten hatte singen hören, dass er das Gefühl hatte, die schönste Musik der Welt zu vernehmen. 
www.duden.de


In diesem Moment hörte der Hagel auf, über seinem Kopf herumzutanzen, der Nordwind stellte sein Gebrüll ein und ein köstlicher Duft strömte ihm durch das geöffnete Fenster entgegen. "Ich glaube, nun kommt der Frühling wohl doch noch", sagte der Riese, sprang aus dem Bett und guckte nach draußen.

Und was sah er da?
Es war der wundervollste Anblick, den man sich denken konnte. Die Kinder waren durch ein kleines Loch in der Mauer in den Garten gekrochen und saßen nun auf den Zweigen der Bäume - in jedem Baum, den er sehen konnte, ein kleines Kind. Und die Bäume waren so froh, die Kinder endlich wieder bei sich zu haben, dass sie sich mit Blüten schmückten und ihre Zweige gleich schützenden Händen über den Köpfen der Kinder auf und ab bewegten. 
www.dksb.de
Die Vögel flogen umher und zwitscherten vor Vergnügen und die Blumen schauten lachend aus dem frischen grünen Gras heraus. 
Quelle: Astrid Müller

Es war ein anmutiges Bild, nur in einer Ecke des Gartens war noch immer Winter. Dort, in dem entferntesten Winkel, stand ein kleiner Junge. Er war so klein, dass er nicht an die Zweige des Baumes heranreichen konnte; immer wieder ging er um ihn herum und weinte bitterlich. Der arme Baum war immer noch über und über mit Eis und Schnee bedeckt und der Nordwind blies und heulte über ihn hinweg. "Klettere nur hinauf, kleiner Junge!", sagte der Baum freundlich, und beugte seine Zweige so tief herunter, wie er konnte, aber der Junge war einfach zu klein. 
www.familienhandbuch.de
Als der Riese das sah, wurde es ihm ganz warm um das Herz. "Wie selbstsüchtig bin ich gewesen!", sprach er reumütig zu sich selbst, "jetzt verstehe ich, warum der Frühling nicht in meinen Garten kommen wollte. Ich werde den kleinen Jungen auf die Spitze des Baumes setzen und danach die Mauer niederreißen. Von nun an soll der Garten auf ewig der Spielplatz der Kinder sein". Er bedauerte aufrichtig, was er getan hatte.

 
www.gartentotal.de
Der Riese schlich nach unten, öffnete ganz leise die Haustür und trat in den Garten. Aber als die Kinder ihn sahen, hatten sie solche Angst, dass sie alle davonrannten - und augenblicklich wurde es wieder Winter im Garten. Nur der kleine Junge lief nicht fort; denn er hatte, da seine Augen ganz mit Tränen gefüllt waren, den Riesen nicht kommen sehen. Dieser näherte sich dem Jungen ganz vorsichtig von hinten, nahm ihn sanft in seine Hand und setzte ihn in den Baum. 

Unverzüglich erstrahlte der Baum in üppiger Blütenpracht und die Vögel kamen, setzten sich hinein und sangen; und der kleine Junge streckte seine Arme aus, schlang sie dem Riesen um den Hals und küsste ihn. Und als all die anderen Kinder sahen, dass der Riese nicht länger böse war, kamen sie eilig zurück - und mit ihnen kam der Frühling.


"Von nun an, Kinder, ist dies euer Garten", sagte der Riese, nahm eine riesige Axt und riss die Mauer nieder. 
www.tagesspiegel.de
Und als die Menschen um die Mittagszeit zum Markt gingen, sahen sie den Riesen mit den Kindern im Garten spielen, dem schönsten Garten, den sie jemals gesehen hatten.
Sie spielten den ganzen Tag lang, und am Abend gingen sie auf den Riesen zu, um sich von ihm zu verabschieden.


"Aber wo ist denn euer kleiner Spielgefährte, der Junge, den ich auf den Baum gesetzt habe?", fragte der Riese. Den kleinen Jungen liebte er nämlich am meisten, weil dieser ihn geküsst hatte.
 
"Das wissen wir nicht", antworteten die Kinder, "er ist fortgegangen".

"Ihr müsst ihm sagen, dass er morgen unbedingt wiederkommen soll", sagte der Riese. Aber die Kinder entgegneten, dass sie nicht wüssten, wo er wohne, und dass sie ihn auch niemals zuvor gesehen hätten. Daraufhin wurde der Riese sehr traurig.


Jeden Nachmittag, wenn die Schule zu Ende war, kamen die Kinder und spielten mit dem Riesen. Aber den kleinen Jungen, den der Riese besonders liebte, sah man nie mehr. Der Riese war sehr freundlich zu all den Kindern, und dennoch blieb in ihm die Sehnsucht nach seinem ersten kleinen Freund; immer wieder sprach er von dem Jungen. "Wie gerne würde ich ihn wiedersehen", pflegte der Riese dann zu sagen.



Jahre vergingen und der Riese wurde ganz alt und schwach. Er konnte nicht mehr im Garten spielen, und so saß er in einem riesigen Lehnstuhl, sah den Kindern beim Spielen zu und erfreute sich an seinem Garten. "Ich habe zwar viele herrliche Blumen, aber die Kinder sind die schönsten von allen", sagte er zu sich selbst.


An einem Wintermorgen schaute er, während er sich anzog, aus dem Fenster. Jetzt hasste er den Winter nicht mehr, denn er wusste, dass dies nur die Zeit des schlafenden Frühlings und der sich ausruhenden Blumen war. Plötzlich rieb er sich verwundert die Augen - und schaute und schaute. Es war in der Tat ein wundervoller Anblick. In der entlegensten Ecke des Gartens war ein Baum über und über mit herrlichen weißen Blüten bedeckt. Seine Zweige waren vergoldet und silberne Früchte hingen von ihnen herab. Und unter dem Baum stand der kleine Junge, den der Riese so sehr in sein Herz geschlossen hatte.


Hocherfreut rannte der Riese nach unten und hinaus in den Garten. Er hastete über die Wiese und näherte sich dem Kind. Und als er ganz nah herangekommen war, wurde sein Gesicht rot vor Zorn, und er fragte: "Wer hat es gewagt, Dich zu verletzen?" Auf den Handflächen des Kindes waren nämlich die Male von zwei Nägeln zu erkennen, und die Male von zwei Nägeln waren auch an seinen kleinen Füßen. 



"Wer hat es gewagt, Dich zu verletzen?", schrie der Riese noch einmal, "sag es mir, damit ich mein mächtiges Schwert ziehen und ihn erschlagen kann".
"Nein!", antwortete das Kind, "denn dies sind die Wunden der Liebe". "Wer bist Du?", fragte der Riese; eine seltsame Ehrfurcht überkam ihn und er kniete vor dem kleinen Jungen nieder.

 
Daraufhin lächelte das Kind den Riesen an und sagte zu ihm. "Du hast mich einst in Deinem Garten spielen lassen, heute sollst Du mit mir in meinen Garten kommen - in das Paradies eingehen".
 
Und als die Kinder an diesem Nachmittag in den Garten gelaufen kamen, fanden sie den Riesen tot auf - er lag unter dem Baum und war über und über mit weißen Blüten bedeckt.“
Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,


einer meiner Lieblingsverse unter den vielen, vielen Versen, die ich jemals gelesen habe, ist ein Vers aus der Bibel (Korinther 13):„Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe. Die Liebe aber ist die Größte unter ihnen“

Was für ein wundervoller Satz!
 
Jeder Mensch braucht in seinem Leben etwas, an das er glaubt.
Er braucht etwas, für das es sich zu leben lohnt.


Aber er braucht nicht nur Glauben, er braucht vor allem auch Hoffnung.
Die Hoffnung gibt ihm die Kraft, niemals aufzugeben.
Die Hoffnung gibt ihm die Kraft, seinen eigenen Weg zu gehen.
Die Hoffnung erfüllt ihn mit Zuversicht, wenn er müde und niedergeschlagen ist.


Das Wichtigste aber, das der Mensch braucht, ist die Liebe!
Unser Märchen zeigt auf wundervolle Weise, worauf es bei der Liebe ankommt.
Wenn wir anderen Menschen lieben wollen, wenn wir selbst geliebt werden wollen,
dann müssen wir uns gegenüber anderen Menschen öffnen, wir müssen unsere Mauern einreißen und die Menschen in unseren Garten einladen.
 
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Ihr Lieben,
 
ich wünsche Euch einen ruhigen Abend mit ganz viel Zuversicht und Fröhlichkeit und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
 
Euer fröhlicher Werner

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